Christliche Sozialdemokraten: "Klimaschutz und Soziales verbinden"
Gerade in der Coronakrise muss das Engagement für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit verbunden werden. Das war der Tenor beim Bundeskongress der "Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie" (ACUS), der am Samstag in Wien stattgefunden hat und über den die SPÖ in einer Aussendung am Sonntag berichtete. Das Treffen stand unter dem Motto "Neue Normalität oder andere Gesellschaft? Die Folgen der Corona-Krise als Herausforderung für soziale Bewegung, Kirche und Sozialdemokratie".
Der ACUS-Bundesvorsitzende Matthias B. Lauer sah die Aufgabe der Sozialdemokratie "in der Verbindung vom Engagement gegen soziale Ungerechtigkeit mit einem solidarischen Strukturwandel, der Gesundheits-, Wirtschafts- und Umweltkrise gleichermaßen bewältigen muss". Er sowie die stellvertretende Bundesvorsitzende Maria Schimpfössl wurden im Rahmen des Bundeskongresses in ihren Ämtern bestätigt.
Der Sozialethiker und altkatholische Theologe Franz Segbers betonte in seinem Vortrag, "dass die Corona-Krise auch bei uns und vor allem im globalen Süden die Reichen reicher und Armen ärmer gemacht hat". Aufgrund der anhaltenden Klimakatastrophe sei ein Systemwechsel unbedingt notwendig und mit einem nur noch kurzen Zeitfenster absolut dringend, so der Theologe. Als Beispiele für das positive Wirken der Kirchen benannte er Papst Franziskus mit seiner Sozial- und Umweltenzyklika "Laudato si" und die Erklärungen des Ökumenischen Rates der Kirchen.
Die Covid-19-Pandemie habe die Bedeutung der unmittelbaren Daseinsvorsorge und der nun endlich als "relevant" erkannten Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen und im Lebensmittelbereich besonders deutlich werden lassen, zeigte sich der Wiener Politikwissenschafter Ulrich Brand überzeugt. Diese würden aber von der Politik nach wie vor "nicht ausreichend gestützt", so Brand. Eine große Ursache für die verdrängte Klimakrise sehe er in der "imperialen Lebensweise und kapitalistische Produktionsweise".
Quelle: kathpress