Marketz: Synodaler Prozess in Kirchengeschichte einzigartig
Als einen "in der Kirchengeschichte bisher einzigartigen Vorgang" hat der Kärntner Diözesanbischof Josef Marketz den von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Prozess bezeichnet. Erstmals gebe es seitens des Papstes keine inhaltlichen Vorgaben in Form eines "Instrumentum laboris", betonte Marketz bei einer Sitzung des Bischöflichen Konsistoriums im Stift St. Georgen am Mittwoch. Vielmehr vertraue Franziskus darauf, dass ein größerer Kreis von Menschen der Wahrheit nahekomme.
Die vom Papst vorgesehene Vorgehensweise im Hinblick auf die Bischofssynode in Rom 2023 werde in besonderer Weise "den Ansprüchen und Anforderungen einer pluralistischen Gesellschaft gerecht", so Marketz weiter. Er vertraue darauf, "dass beim synodalen Prozess etwas herauskommt, das uns hilft, die Seelsorge der Zukunft zu gestalten". Man werde versuchen, "die Ergebnisse der Gesprächsprozesse in der Diözese auch auf diözesaner Ebene weiter im Blick zu haben".
Der Bischof verwies auch auf die Kärntner Diözesansynode, die 1971- also vor genau 50 Jahren - stattfand und die für das Miteinander der beiden in Kärnten beheimateten Volksgruppen "Bahnbrechendes" geleistet habe. Sie sei, "ein leuchtendes Beispiel dafür, was auf Diözesanebene durch das Hören aufeinander und auf den Heiligen Geist alles möglich ist".
Der Kärntner Bischof forderte beim Konsistorium zugleich "mehr Flexibilität in unseren pastoralen Räumen". Pfarren werden in Zukunft "noch vielfältiger werden als sie es ohnehin bereits sind", zeigte sich Marketz überzeugt. Er sprach sich in diesem Zusammenhang für den Erhalt der derzeit 336 Kärntner Pfarren aus, "wenn dies auch der Wunsch der Pfarrangehörigen ist".
Quelle: kathpress