Kirchliche "Blindenfreizeiten" feiern 50-jähriges Bestehen
Ein von der Kirche gestartetes Freizeitangebot für blinde und sehbehinderte Menschen feierte in den vergangenen Tagen ein rundes Jubiläum: Die "Blindenfreizeiten Pater Lutz" ermöglichen seit 50 Jahren Urlaubsprogramm für diese Gruppe, deren Angehörige Urlaube ohne Unterstützung nicht oder nur sehr schwierig unternehmen könnten. Seit 1971 veranstaltet die Initiative jährlich verschiedenste Angebote für Blinde und Menschen mit Sehbeeinträchtigungen gemeinsam mit sehenden Begleitern, allen voran Wander-, Kultur- und Skiwochen.
Gefeiert wurde jüngst bei einer Jubiläumswoche am Tiroler Achensee, informierte Heinz Kellner, der Leiter der Kultur- und Wanderwochen der Blindenfreizeiten sowie auch des Blindenapostolats der Diözese St. Pölten. Auch Menschen, die bereits bei der ersten offiziellen Blindenfreizeit im Jahr 1971 dabei waren, beteiligten sich.
Die "Blindenfreizeiten Pater Lutz" sind eng mit den Blindenapostolaten in den Diözesen verbunden und somit Teil der kategorialen Seelsorge. Ihr Name geht zurück auf den Kamillianer-Ordensmann P. Wilfried Lutz (1936-2008), der als Gründer des Blindenapostolats der Diözese Linz schon in den 1960er Jahren Wanderungen für Blinde auf der Wurzeralm (OÖ) organisierte und auch ehrenamtliche Begleiter zur Mitarbeit begeisterte, die später die Leitung übernahmen.
Im Vordergrund steht bis heute bei allen Teilnehmern der Freizeiten nicht die sportliche Leistung, sondern das Gemeinschafts- und Naturerlebnis. Oder, in den Worten von P. Lutz in seinem "Bergheft" von 1972: "Nicht Höhenrekord ist unser Ziel und für uns maßgebend, sondern das Hineinwachsen in die Bergwelt und Emporwachsen an den Bergen, das Verweilen in der Naturschönheit, das Ertasten der Blumen, das Hören des Wasserfalls, der Vögel, das Pfeifen der Murmeltiere, das Läuten der Glocken, ..." (Infos: http://blindenfreizeiten.de)
Quelle: kathpress