Wien: Oberrabbiner Engelmayer spricht beim "dies facultatis"

Ganz im Zeichen des Judentums steht der diesjährige "dies facultatis", mit dem die Katholisch-Theologische Fakultät (KTF) der Universität Wien am 14. Oktober den offiziellen Auftakt ins Studienjahr markiert. Oberrabbiner Jaron Engelmayer wird um 18 Uhr bei seinem Festvortrag im großen Festsaal der Universität über Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Judentums zu anderen Religionen sowie über Konsequenzen für den jüdisch-christlichen Dialog sprechen, kündigte die Fakultät am Dienstag an.

Jaron Engelmayer ist seit August 2020 Wiener Oberrabbiner. Er wurde 1976 in Zürich geboren und studierte in den USA und Israel, ehe er 2002 durch das Oberrabbinat in Israel zum Rabbiner ordiniert wurde. Dies brachte ihn nach Frankfurt, Aachen und Köln. Von 2008 bis 2015 war er zudem Mitglied im Vorstand und Beirat der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland. Ab 2015 war er Gemeinderabbiner in Israel.

Religionsbezogene Forschung und der vielfältige Dialog mit den Religionen steht schon seit vielen Jahren im Fokus der KTF. Der Dialog mit dem Judentum nehme dabei eine "theologisch und geschichtlich einzigartige Stellung" ein, hieß es. Der Vortrag des neuen Wiener Oberrabbiners stelle einen wichtigen Höhepunkt des interreligiösen Schwerpunktes im Jahr 2021 dar. Bereits im Frühjahr hatte es eine hochkarätig besetzte Ringvorlesung und das 600-Jahr-Gedenken der Wiener "Gesera" gegeben.

Für die Gestaltung des "dies facultatis" gewann die KTF die Sängerin Timna Brauer mit dem Elias Meiri Ensemble, die Musik aus dem jüdischen Liedschatz zu besten geben werden. Nach einleitenden Worten durch die Vizerektorin der Universität Wien, Christa Schnabl sowie Dekan Johann Pock werden zudem die fakultären Preise für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im vergangenen Studienjahr vergeben. Auch ein koscheres Buffet darf als Abschluss nicht fehlen. Eingangs gibt es bereits um 16 Uhr einen Gottesdienst in der Wiener Schottenkirche.

Die KTF der Universität Wien ist die älteste Theologische Fakultät im deutschsprachigen Raum. Derzeit studieren hier rund 1.000 Studierende aus mehr als 30 Ländern. Das Studienangebot umfasst verschiedene theologische und religionswissenschaftliche Studienrichtungen aller akademischer Grade. Etwa 70 Forschende sind aufgeteilt auf sieben Institute und fünfzehn Fachbereiche. Direkt an der Fakultät angesiedelt ist das Forschungszentrum "Religion and Transformation in Contemporary Society", sowie die gemeinsame Fachbereichsbibliothek Katholische und Evangelische Theologie, die mit rund 400.000 Bänden und 800 Zeitschriften zu den größten theologischen Bibliotheken Mitteleuropas gehört. (Anmeldung unter https://ktf.univie.ac.at; es gilt die "3G"-Regel)

Quelle: kathpress