Steyler Missionare: Bereit zum Einsatz dort, wo man gebraucht wird
Eine außerordentliche Versammlung zahlreicher Mitglieder der Steyler Missionare gab es diese Woche im ordenseigenen Missionshaus St. Gabriel in Maria Enzersdorf bei Mödling: 32 Priester und Brüder der Mitteleuropäischen Provinz der Gemeinschaft feierten 2021 oder 2020 - das Vorjahres-Fest war wegen Corona verschoben worden - runde Jubiläen ihrer Weihe oder Gelübde. 19 von ihnen waren beim Patronatsfest des Missionshauses zugegen, bei dem Provinzial P. Stephan Dähler den Festgottesdienst leitete und die Erneuerung der Gelübde entgegennahm.
Als ein Spezifikum der Steyler Missionare gilt ihre Internationalität: Die meisten der beim Fest Anwesenden blickten auf eigene jahre- bis jahrzehntelange Missionseinsätze - in Ghana, dem Kongo, Indonesien, Papua-Neuguinea, Indien, Ecuador, Argentinien, Bolivien und Brasilien - zurück. Viele von ihnen waren jedoch auch aus anderen Kontinenten als Missionare nach Europa gekommen und stammten u.a. aus Argentinien, Brasilien, Indien und den Philippinen; die Jubilare haben neun verschiedene Nationalitäten.
Die Ordensmitglieder stellen sich mit ihren jeweiligen Fähigkeiten und Interessen "zur Verfügung, um die Mission Gottes weiterzuführen", unterstrich der Rektor von St. Gabriel, P. Franz Helm, in einer Ansprache. Je nach Bedarf, hätten sich die Aufgaben der Patres und Brüder im Lauf der Jahre ständig verändert: "Aus einem Buchbindermeister wurde ein Mesner, aus einem Offset-Drucker ein Pförtner, aus einem Priester und Erzieher ein Ökonom und Pfarrer und schließlich ein Elektriker und EDV-Techniker, aus einem Moraltheologieprofessor ein Bibliodrama- und Exerzitienbegleiter", nannte Helm als Beispiele.
Äußerst vielfältig seien auch die derzeitigen Tätigkeiten der Jubilare: Die meisten sind in der Pfarrseelsorge in Österreich, Kroatien und der Schweiz tätig, als Wallfahrtsseelsorger, Seelsorger von Frauenorden und in Altenheimen, als Leiter der Philippinischen Gottesdienstgemeinde sowie als Exerzitienleiter und geistlicher Begleiter. Auch der Schuldienst, Arbeiten in den Haus- und Provinzbetrieben und Werkstätten sowie in den Missionsprokuren zählten oder zählen immer noch zu den Aufgabenbereichen.
Nicht am Stadtrand von Wien, sondern in Berlin hatte zuvor am Montag der nach über 25 Jahren erste Österreicher, der nicht als Priester, sondern als Ordensbruder den Steyler Missionaren angehört, sein Gelübde erneuert. Der aus Pfarrkirchen (OÖ) stammende Emanuel Huemer (36) hatte nach der Ausbildung zum Kindergartenpädagogen und einem Auslandszivildienst in Mexiko in Wien Religionspädagogik studiert und gemeinsam mit den Salesianern Don Boscos das offene Jugendzentrum "Sale für Alle" aufgebaut. Nach Eintritt ins Noviziat bei den Steylern 2017 und einem Missionseinsatz in Chiapas (Mexiko), wo er in einer Migrantenherberge und in der Indigenen-Pastoral tätig war, wirkt Huemer nun in Berlin-Kreuzberg mit zwei weiteren Ordensleuten in der Seelsorge - und arbeitet als Fahrradbote. (Infos: www.steyler.at)
Quelle: kathpress