Diözese weist Verschwörungstheorien in Kärntner Pfarrblatt zurück
Die Diözese Gurk-Klagenfurt distanziert sich in scharfen Worten von Inhalten im aktuellen Pfarrbrief einer Kärntner Gemeinde, die wegen Verschwörungs-Passagen Empörung und Kritik ausgelöst haben. Ein Pfarrblatt sei ein kirchenamtliches Publikationsorgan und habe "der Information über das pfarrliche und kirchliche Leben sowie über Glaubens- und Sittenfragen" zu dienen, betonte Generalvikar Johann Sedlmaier am Donnerstag in einer Stellungnahme. "Die Diözese Gurk distanziert sich klar und entschieden von im Moosburger Pfarrblatt verbreiteten Inhalten und behält sich disziplinäre Konsequenzen vor", hielt Sedlmaier fest.
In aktuellen Druckmedium der Pfarre Moosburg im Bezirk Klagenfurt-Land stellt der örtliche Pfarrprovisor Josef Scharf laut "Kleiner Zeitung" Fragen zu einer "Eine-Welt-Regierung durch die Vereinten Nationen und mächtige Freimaurerorganisationen, die hinter den Kulissen arbeiten". Diese, behauptet der Priester, verfolge ein Programm, das "atheistisch, materialistisch, antichristlich, ja sogar blasphemisch" sei und unter anderem "Abtreibungsrechte, sexuelle Indoktrinierung, Mythos Klimawandel" beinhalte. Ein Gastautor, ein pensionierter HTL-Lehrer, meint in einem weiteren Beitrag, dass die "These, dass die Zunahme von CO2 schuld am Klimawandel wäre", längst widerlegt sei. Er ortet eine "Klimahysterie", mit der gezielt "eine Energie- und Güterverknappung herbeigeführt" werde.
Bereits im Sommer musste die Diözese Gurk-Klagenfurt einmal auf problematische Textpassagen in einem Pfarrblatt reagieren. In Preitenegg (Bezirk Wolfsberg) hatte ein Pfarrer u.a. über "Impfverbrecher" geschrieben und aus zweifelhaften Quellen stammende Zahlen zu Impftoten und Impfgeschädigten verbreitet. Seitens der Diözese wies man die "einseitigen Informationen", die "weder einer seriösen wissenschaftlichen Überprüfung standhalten" noch "positiv zur Klärung eines komplexen Gesundheitsthemas" beitragen könnten, vehement zurück. Dem verantwortlichen Priester wurde angeordnet, er müsse Veröffentlichungen in pfarrlichen Medien künftig vorab mit dem Generalvikariat abstimmen.
Quelle: kathpress