Landau: Dringlicher Appell zu mehr Klimaschutz
Jede und jeder ist gefordert, damit der Klimawandel noch eingebremst werden kann. Das hat Caritas-Präsident Michael Landau in seiner Predigt beim Sonntagsgottesdienst im Wiener Stephansdom betont. Er erinnerte er an die jüngsten mahnenden Worte von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, wonach die Weltgemeinschaft die selbst gesteckten Klimaziele zu verfehlen drohe. "Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels so direkt zu spüren bekommt. Und wir sind vermutlich die letzte Generation, die die Krise noch in den Griff bekommen kann", so Landau.
Es seien vor allem die Armen, die am wenigsten für die Klimakrise könnten, aber den höchsten Preis dafür zahlten. Und es seien die künftigen Generationen, die besonders bedroht sind, warnte Landau. Es gebe keine einfachen Lösungen, räumte der Caritas-Präsident ein, klar sei aber, "dass man Verantwortung wahrnehmen muss, für sich selbst, füreinander und für kommende Generationen".
In diesem Zusammenhang haben für Landau auch Gebote und Verbote ihren Wert. So sollte man darüber nachdenken, innerösterreichische Flüge zu verbieten und dafür erschwingliche und klimafreundliche Alternativen entwickeln, so Landau. Er rief zudem dazu auf, das eigenen Konsumverhalten zu überdenken und etwa den Fleischkonsum zu reduzieren.
Wie der Caritas-Präsident weiter betonte, gehörten die ökologische und soziale Frage zusammen. Das zeige sich beispielsweise auch bei der derzeit laufenden traditionellen Le+O-Erntedanksammlung. 121 Pfarren in der Erzdiözese Wien sammeln von 19. September bis 17. Oktober haltbare Lebensmittel für Armutsbetroffene in Wien und Niederösterreich. "Lebensmittel gehören in den Magen und nicht in den Müll", so Landau im Blick auf einen achtsamen Umgang mit Nahrungsmitteln und Hilfe für Menschen in Not.
Der Caritas-Präsident dankte den Pfarren für ihre Dienste an den Nächsten. Er hob in diesem Zusammenhang etwa die Angebote der "Klimaoasen" im Sommer, der "Wärmestuben" im Winter, aber auch der Besuchsdienste und das "Plaudernetz" hervor. Es brauche einen breiten gesellschaftlichen Pakt gegen die Einsamkeit, so Landau. Und er zitierte auch den emeritierten Papst Benedikt XVI.: "Wer glaubt, ist nicht allein."
Lebendige Weltkirche
Beeindruckt zeigte sich der Caritas-Präsident vom Eucharistischen Weltkongress in Budapest, der vor einer Woche mit einem Festgottesdienst mit Papst Franziskus zu Ende gegangen war. Der Kongress sei ein starkes Zeichen einer lebendigen, bunten und vielfältigen Kirche gewesen, so Landau, der teilgenommen hatte.
Ein Zeichen der lebendigen Weltkirche seien auch die vielen Mitglieder des Collegiums Canisianum, die den Sonntagsgottesdienst im Stephansdom mitfeierten, so Landau weiter. - Das internationale theologische Kolleg in der Trägerschaft des Jesuitenordens hat seinen Sitz in Innsbruck. - Für den Mitbegründer der Jesuiten, den hl. Ignatius, sei für die Nachfolge Christi die Leitfrage entscheidend gewesen, was zu immer größerer innerer Freiheit, zu Freude und Weite führe, erinnerte der Caritas-Präsident.
Quelle: kathpress