Synode für Katholische Aktion "echte Chance auf Erneuerung der Kirche"
"Der von Papst Franziskus angestoßene Erneuerungsprozess für die katholische Weltkirche bietet eine echte Chance, die Kirche in ihrem Wirken und ihrer Gestalt zu verjüngen." Das hat der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Leopold Wimmer, zu den diese Woche vom Vatikan veröffentlichten Vorbereitungstexten zum synodalen Prozess erklärt. "Die römischen Dokumente benennen viele jener Anliegen, Fragen und Problemfelder, die auch uns wichtig sind und die dringend neuer Antworten bedürfen", so Wimmer. "Sie spiegeln das Anliegen von Franziskus wider, Kirche nicht nur von ihrem inneren Kern her, sondern auch von ihren Rändern her zu denken, von jenen her, die sich derzeit nicht gehört, nicht verstanden und nicht einbezogen fühlen."
"Wenn die Kirche 'synodaler' werden soll, dann braucht sie auch, aber nicht nur eine neue Kultur des Aufeinander-Hörens, sondern auch Formen der Mitverantwortung und Mitentscheidung der Gläubigen", betonte der KAÖ-Präsident. Er verwies auf jene Passage im Vorbereitungsdokument, wonach es nicht Zweck des synodalen Prozesses ist, Dokumente zu produzieren, "sondern 'Träume aufkeimen zu lassen, Prophetien und Visionen zu wecken, Hoffnungen erblühen zu lassen, Vertrauen zu wecken, Wunden zu verbinden, Beziehungen zu knüpfen, eine Morgenröte der Hoffnung aufleben zu lassen, voneinander zu lernen und eine positive Vorstellungswelt zu schaffen, die den Verstand erleuchtet, das Herz erwärmt, neue Kraft zum Anpacken gibt'".
Reformwünsche bisher oft "entsorgt"
"Auch die Katholische Aktion hält nichts davon, Papiere mit schönen Absichtserklärungen zu produzieren. Was wir brauchen, sind konkrete Schritte der Erneuerung auch der Gestalt und Struktur der Kirche. Träume und positive Vorstellungswelten allein werden dazu nicht reichen. Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten oft genug erlebt, dass berechtigte Reformwünsche, basierend auf den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils, von den kirchlichen Entscheidungsträgern ins Reich der Träume entsorgt wurden. Wir hoffen und werden unseren Teil dazu beitragen, dass es diesmal anders wird", so Wimmer.
Die Katholische Aktion hat bereits im Frühsommer, kurz nachdem der Vatikan die Weltsynode der Katholischen Kirche angekündigt hatte, intern einen synodalen Prozess begonnen. "Wir haben bereits jene Themen, die uns wichtig sind, gesammelt und für einen ersten Konsultationsprozess aufbereitet. Bei unserer bevorstehenden KAÖ-Herbstkonferenz am 24./25. September in St. Pölten werden wir darüber beraten und die weitere Vorgangsweise beschließen. Am Ende soll eine Synodalversammlung der KAÖ Anfang nächsten Jahres stehen. Jedenfalls sehen wir uns in unseren bisherigen Schritten und in unseren Plänen durch die Leitlinien aus Rom bestätigt, und laden ein mitzutun", hob der KAÖ-Präsident hervor.
Quelle: kathpress