Initiative Christlicher Orient: 70 Hilfsprojekte und Spendenrekord
Die "Initiative Christlicher Orient" (ICO) konnte 2020 mit rund 1,13 Mio. Euro einen neuen Spendenrekord verzeichnen. Damit war es möglich, 70 Hilfsprojekte im Nahen Osten zu finanzieren, wie aus dem aktuell veröffentlichen Jahresbericht des in Linz ansässigen Hilfswerks hervorgeht. Die ICO hat damit ihr Spendenaufkommen innerhalb der vergangenen fünf Jahre mehr als verdoppeln können. Der Linzer Bischof Manfred Scheuer hebt in dem Jahresbericht vor allem die Bedeutung von Bildungsprojekten für Kinder hervor.
Ein Schwerpunkt lag 2020 demnach auf der Corona-Nothilfe im Libanon, in Syrien, Jordanien, Irak und Palästina. Einer Vielzahl von Familien und Menschen konnten Lebensmittel- und Hygienepakete zur Verfügung gestellt werden. Dafür wurden mehr als 170.000 Euro zur Verfügung gestellt. Für die Winternothilfe in Syrien, im Irak und im Libanon wurden mehr als 110.000 Euro ausgegeben. Damit seien Heizöl, warmen Decken oder auch warme Winterbekleidung für hunderte Kinder finanziert worden, wie es heißt.
Zusätzlich wurden laut ICO auch 2020 wieder für viele Kinder und Jugendliche aus bedürftigen Familien durch die Übernahme von Schulpatenschaften Zukunftsperspektiven ermöglicht. Das größte Einzelprojekt war 2020 die Reparatur des kirchlichen Kinderheims St. Charles in Beirut. 165.000 Euro wurden für die Wiederherstellung des bei der verheerenden Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt im August 2020 schwer beschädigten Gebäudes aufgewendet. Zu der Einrichtung St. Charles, die vom Orden der Barmherzigen Schwestern geführt wird, gehört auch eine Schule, die ebenfalls betroffen war und renoviert wurde. Für 650 Schülerinnen und Schüler aus den ärmsten Beiruter Familien sind die Schule bzw. das Heim die einzige Chance, eine gute Schulbildung zu erhalten.
Insgesamt wurden 22 Hilfsprojekte im Libanon, 21 in Syrien und 18 im Irak umgesetzt. Die restlichen Projekte verteilen sich auf Jordanien, Palästina, Armenien und die Südosttürkei (Tur Abdin). Der ICO sei es Dank der Spenderinnen und Spender auf vielfältige Weise gelungen, "Hoffnung zu spenden und Leben zu retten", betont ICO-Obmann Slawomir Dadas.
Der Linzer Bischof Manfred Scheuer hebt in seinem Grußwort im Jahresbericht die Bedeutung der Bildung hervor und führt als Beispiel die ICO-Projekte im Libanon an: "Bildung ist nicht nur dazu da, um Wissen zu erwerben. Bildung ist eine Form der Selbstentfaltung und Weltorientierung, die besonders auch den Kindern im Libanon zugutekommen muss." Wolle man dem Libanon eine gute Zukunft ermöglichen, dann müsse man den libanesischen Kindern Perspektiven dafür vermitteln.
Die Renovierung von St. Charles in Beirut, an der sich u.a. auch das Land Oberösterreich und die Diözese Linz beteiligt hatten, sei ein "Leuchtturmprojekt", das auch den großen Stellenwert, den Christinnen und Christen der Bildung beimessen, zum Ausdruck bringe, so der Bischof: "Es verdeutlicht unser christliches Menschenbild."
Der Jahresbericht ist über die ICO-Website (www.christlicher-orient.at) abrufbar. Die "Initiative Christlicher Orient" unterstützt seit mehr als 30 Jahren die Christen im Orient. Zahlreiche Hilfsprojekte werden jedes Jahr umgesetzt. Zudem informiert die ICO über die Kirchen bzw. Christen im Nahen Osten und die gesellschaftlichen und politischen Vorgänge vor Ort. (Infos: www.christlicher-orient.at bzw. www.facebook.com/initiativechristlicherorient/)
Quelle: kathpress