Burgenlandkroaten pilgern wieder nach Mariazell
Hunderte Burgenlandkroaten werden ab kommendem Freitag zur traditionellen "Kroatenwallfahrt" in Mariazell erwartet. Die Vorfreude auf die Wallfahrtstage von 27. bis 29. August ist groß, wie die Diözese Eisenstadt auf ihrem Internetportal www.martinus.at (Montag) berichtet. Im vergangenen Jahr hatte die seit 1923 bestehende Wallfahrt wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden müssen: eine seltene Ausnahme, die es zuvor nur während des Zweiten Weltkriegs sowie 1952 aufgrund des großen gemeinsamen Österreichischen Katholikentages in Mariazell gab.
Am Sonntag (29. August) um 10 Uhr feiern die Pilger in der Basilika einen von der Pfarre Parndorf gestalteten Festgottesdienst mit Bischofsvikar Zeljko Odobasic, dem Leiter des Kroatischen Vikariats der Diözese Eisenstadt. Den feierlichen Abschluss der dreitägigen Wallfahrt bildet am Nachmittag die Übergabe einer "Wandermuttergottes" von der Pfarre Zillingtal an die Pfarre Parndorf. Die Marienstatue wird seit den 1970er-Jahren alljährlich von einer kroatischen Pfarrgemeinde des Burgenlandes, aber auch der Slowakei und Westungarns, an eine andere weitergegeben.
Rund 40.000 Personen zählen sich nach Angaben der Diözese Eisenstadt zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten, von denen ein beträchtlicher Teil in Wien, Ungarn und der Slowakei lebt. Die Burgenlandkroaten machen etwa sechs Prozent der Gesamtbevölkerung und rund ein Fünftel der Katholikinnen und Katholiken im Burgenland aus. Etliche kroatische Priester und Ordensleute sind als Seelsorgende in Pfarren tätig.
"Das gelebte Miteinander der Volksgruppen im Burgenland ist ein Vorbild für den Umgang mit kultureller und sprachlicher Vielfalt - auch und gerade auf europäischer Ebene", betonte der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics bei der letzten großen burgenlandkroatischen Wallfahrt vor der Corona-Krise. Zsifkovics war früher selbst jahrelang Leiter der Kroatischen Sektion im damaligen Pastoralamt der Diözese.
Quelle: kathpress