Linz: Landau und Stelzer drängen auf Pflegereform
Caritas-Präsident Michael Landau hat einmal mehr eine rasche Pflegereform für Österreich gefordert. Am Freitag besuchte er in Linz gemeinsam mit dem oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer das Caritas-Seniorenwohnhaus St. Anna und das Haus St. Elisabeth, eine Caritas-Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Der Direktor der Caritas Oberösterreich, Franz Kehrer, führte durch die beiden Einrichtungen. Im Fokus der Gespräche standen Maßnahmen und zentrale Schritte zur langfristigen und bestmöglichen Absicherung und Zukunft der Pflege sowie die vom Bund angekündigte Pflegereform. Auch der Landeshauptmann sprach sich dafür aus, die Reform rasch umzusetzen.
"In den vergangenen 15 Jahren wurden zig Versuche zur Umsetzung einer Pflegereform unternommen. Wir können keine weiteren 15 Jahre warten", so Landau wörtlich: "Wir sind es den Betroffenen, den zu Pflegenden, den Angehörigen und auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schuldig, den vielen Worten, Berichten, Plänen endlich Taten folgen zu lassen. Österreich braucht eine Pflegereform, die diesen Namen auch verdient, und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt."
Drei Themenfelder sind laut Caritas zentral: Die Entlastung der pflegenden Angehörigen, eine Reform des Pflegegeldes und die Stärkung des wichtigen Zukunftsberufs Pflege. "Für ein kraftvolles Pflegepaket braucht es die gemeinsame Anstrengung aller Gebietskörperschaften, von Bund, Ländern und Gemeinden", so Landau. Es sei auch nicht nur das Sozialministerium, sondern ebenso das Bildungsministerium, das Arbeitsministerium und das Finanzministerium gefordert. Ebenso müssten die großen Pflege-Trägerorganisationen einbezogen werden, die ihre Erfahrungen aus der Praxis einbringen.
Im Seniorenwohnhaus St. Anna galt der Besuch von Landau und Stelzer den Wohngruppen sowie der St. Anna Stub'n des Hauses, die als Tagesstruktur für Menschen mit Demenz genutzt wird. Das Haus St. Elisabeth hat zum Ziel, Jugendliche mit Behinderungen gesamtpersönlich und beruflich zu fördern und in ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft zu führen. Auch der "SPEISEWAGEN" wurde besucht, ein Street-Food-Projekt der ganz besonderen Art. Hier kochen Jugendliche mit Beeinträchtigungen, die eine Koch-Ausbildung absolvieren.
Quelle: kathpress