Diözese Gurk distanziert sich von Impf-Fake-News aus Pfarre
Die Diözese Gurk-Klagenfurt hat sich von einem ihrer Geistlichen distanziert, der in einem Pfarrbrief mit falschen Behauptungen Stimmung gegen Corona-Schutzimpfungen macht. Die "Kleine Zeitung" zitierte in ihrer Sonntagausgabe Generalvikar Johann Sedlmaier mit der Klarstellung: "Der Pfarrer ist nicht das Gesundheitsamt, für Corona sind Behörden und Ämter zuständig."
Und diese kooperieren seit Ausbruch der Pandemie eng mit der Kirchenleitung. Die verschiedenen Versionen der Rahmenordnung der Bischofskonferenz mit detaillierten Schutzbestimmungen gegen Infektionen basierten auf kontinuierlicher Absprache mit dem Kultusamt der Regierung; bei Schutzimpfungen halten sich die Bischöfe an die Experten, wie Bischofskonferenz-Vorsitzender Erzbischof Franz Lackner zu Ostern betonte: "Die Impfung ist ein Weg aus der Krise heraus. Wir unterstützen diesen Weg."
Ausgelöst hatte die jetzige Medienaufregung Pfarrprovisor Eugeniusz Subocz, der im jüngsten Pfarrbrief der Pfarre Preitenegg abstrusen Behauptungen breiten Raum gab. Die Haushalte der 1.000-Seelen-Gemeinde in Ostkärnten wurden über Umtriebe von "Impfverbrechern", die sich nun schon über Kinder hermachten, "informiert". Auf drei von vier Seiten des Blattes ist die Rede von laut Europäischer Arzneimittelagentur (EMA) 12.000 Impftoten in den vergangenen sechs Monaten und 800.000 Impfgeschädigten - eine klare Falschmeldung, die bereits mehrfach klargestellt wurde, wie die "Kleine Zeitung" hinwies. Auch embryonale Missbildungen, Fehlgeburten und Unfruchtbarmachung durch Vakzine wurden behauptet.
Der Pfarrbrief endet mit dem Appell an Eltern: "Tut Euch zusammen und tretet der impfwütigen Verbrecherbande und ihren Kollaborateuren geschlossen entgegen!"
Provisor Subocz berief sich gegenüber der Zeitung auf das "Neue Groschenblatt" und deklarierte, Sinn und Zweck der Corona-Impfung selbst anzuzweifeln. Im nächsten Pfarrbrief will er auch eine andere Meinung berücksichtigen, kündigte er an.
Quelle: kathpress