Schauspielerin Altenberger: "Gutmensch" kein Schimpfwort
Kein Verständnis für die verunglimpfende Verwendung des Wortes "Gutmensch" hat die österreichische Schauspielerin Verena Altenberger (33). "Ich verstehe überhaupt nicht, dass manche Leute 'Gutmensch' als Schimpfwort benutzen. Niemand hat nur eine einzige, altruistische Motivation für das Tun. Aber das ist nicht schlimm, wenn das Ergebnis passt", sagte sie im Interview der Kooperationsredaktion der österreichischen Kirchenzeitungen (dieswöchige Ausgaben). Altenberger ist derzeit als Buhlschaft im "Jedermann" der Salzburger Festspiele, aber auch als Seenotretterin im Film "Me, We" in den Kinos zu sehen.
Egoismus und Gutmensch zu sein - das ist für die Schauspielerin kein Widerspruch. "Wenn es Egoismus ist, zu sagen: 'Ich finde meine Bedeutung im Leben, indem ich ein anderes Leben verbessere', dann ist das doch okay!". Sie selbst habe in ihrer Mutter eine tolle Lehrerin für dieses Thema gehabt, so Altenberger. Diese habe ihr einen "positiven Egoismus" vorgelebt. Nur wenn man sich auch um sich selbst kümmert, könne man anderen helfen.
Ihre Rollen lässt die Schauspielerin nahe an sich herantreten, wie sie im Kirchenzeitungs-Interview berichtete. Sie müsse ihre Rollen nicht "abschütteln": "Ich will das alles ganz nah bei mir haben, weil das alles ich bin." So auch ihre Rolle als "Marie" im Film "Me, We", der seit 23. Juli im Programmkino läuft: "An der Marie, die ich in diesem Film spiele, mag ich, dass sie ein guter Mensch sein will". Marie setzt sich leidenschaftlich für Geflüchtete ein und reist als Freiwillige nach Lampedusa, bis sie sich als Seenotretterin letztendlich selbst in Lebensgefahr bringt. Der Film beschreibt das Leben von vier Protagonisten, die alle ihren Weg finden wollen, ein guter Mensch im Hintergrund der Flüchtlingskrise von 2015 zu sein.
Quelle: kathpress