Georgs-Orden veranstaltet Arbeitskonvent zum Thema "Sterbehilfe"
Um die derzeit in Österreich diskutierte Neuregelung der Sterbehilfe geht es bei einem zweitägigen Arbeitskonvent, den der Alte Orden vom St. Georg demnächst in Wien veranstaltet. Unter Mitwirkung hochrangiger Experten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum wird am 27. und 28. August das Thema "Das Recht auf Leben und die Freude am Leben" behandelt. Der Untertitel der Veranstaltung "Beihilfe zur Tötung - Nein, Beistand und Heilung - Ja" zeigt auf, welche Position damit unterstützt wird. "Wollen wir in einer Kultur des Todes oder in einer Kultur des Lebens unser Dasein fristen?", stellen die Organisatoren vorab in den Raum.
Zwar würde Euthanasie von der allgemeinen Öffentlichkeit derzeit noch abgelehnt, doch blieben mit der Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes, wonach ab 2022 Suizidbeihilfe bei schweren Krankheiten legal sein müsse, noch zahlreiche Fragen ungelöst: rechtliche, palliativmedizinische und medizinische, psychosoziale wie auch gesellschaftspolitische oder philosophisch-theologische, heißt es im Einladungstext. Ob nicht auch Schmerz und Leiden zu einem erfüllten Leben gehörten und wie "sinngebende Nächstenliebe" am Lebensende funktioniere, müsse ebenso diskutiert werden wie, wer um Assistenz beim Suizid bitten und wer sie leisten dürfe, wie und wann sie erfolgen dürfe, wo Grenzen seien und wer die Verantwortung trage.
Bei der Tagung wird der Berliner Neurologe Prof. Michael Linden psychologische Überlegungen gegen "Verbitterung und Lebensüberdruss" darlegen. Über die Entwicklung "neuer" Menschenrechte, die der Natur widersprechen, spricht der aus Kanada stammende, am Straßburger European Center for Law and Justice tätige Rechtsexperte Gregor Puppinck. Der Schweizer Psychologe und Naturrechtler Moritz Nestor referiert über die "natürliche Vernünftigkeit eines Tabus", nämlich des Tötungsverbotes, der Berliner Rechtswissenschaftler Prof. Karl Albrecht Schachtschneider über das "vernünftige Recht jedes Menschen auf Leben" und dessen Verankerung in den Verfassungen. Die Schweizer Palliativmedizinerin Karen Nestor thematisiert schließlich Not und Hilfe als "Grundgestalt mitmenschlichen Daseins", während der Baseler Theologe und Philosoph Prof. Harald Seubert über die "Kultur des Lebens gegen die Unkultur des Todes" sprechen wird.
Der Alte Orden vom St. Georg ist kein kirchlicher Ritterorden, sondern ein nach staatlichem Recht errichteter Verein mit Sitz in Wien. Es handle sich um eine "Vereinigung von ritterlichen Herren christlichen Glaubens, die sich freiwillig den Regeln einer Ordensgemeinschaft nach ritterlichem Vorbild unterwerfen", heißt es auf der Website des Ordens.
(Ausführliche Infos unter: www.aovstg.org/arbeitskonvent-2021-einladung-und-programm/)
Quelle: kathpress