Ökumenischer Rat und Bischof Elbs laden zu Bodenseewallfahrt ein
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und der Feldkircher Bischof Benno Elbs laden zur internationalen Bodenseewallfahrt am 4. September ein. Die Wallfahrt, die unter dem Motto "Damit Ströme lebendigen Wassers fließen" steht, ist gleichsam der gemeinsame Auftakt zur kirchlichen Schöpfungszeit (1. September bis 4. Oktober) im deutschsprachigen Raum. Auch die deutsche Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) stehen hinter dem ökumenischen Großereignis.
Das Programm beginnt um 11 Uhr mit einem Morgenlob am Hafen von Bregenz. Dem Gottesdienst wird Bischof Elbs vorstehen. Im Anschluss findet vor Ort eine orthodoxe Wasserweihe statt. Danach fahren die Teilnehmenden mit dem Schiff nach Lindau zu einem Mittagsgebet auf der bayerischen Landesgartenschau. Das Mittagsgebet wird der Augsburger Bischof Bertram Meier leiten. Anschließend geht es zu einem Gottesdienst nach Romanshorn, wo auch das 50-jährige Bestehen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) gefeiert wird. Die Rückkehr nach Bregenz ist gegen 20.30 Uhr geplant.
"Gottes Schöpfung ist Aufgabe und Verheißung zugleich - nur gemeinsam können wir den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, erfüllen." Das betont ÖRKÖ-Vorsitzender Domdekan Rudolf Prokschi im Vorwort des Gottesdienstheftes, das anlässlich der Wallfahrt erschienen ist. "Ohne Wasser kann kein Leben existieren und es ist Aufgabe der Menschen, für die Bewahrung der Schöpfung und die Reinheit des Wassers Sorge zu tragen", so der ÖRKÖ-Vorsitzende. Er hat das Vorwort gemeinsam mit dem ACK-Vorsitzenden Erzpriester Radu Constantin Miron, dem AGCK-Vorsitzenden Milan Kostresevic und Dekanin Christine Schürmann, Vorsitzende der ACK in Bayern, verfasst.
In den Gottesdiensten, die auf katholischen, evangelischen und orthodoxen Traditionen bzw. Liturgien beruhen, werde deutlich, "dass es in den Kirchen auf je unterschiedliche Art und Weise gelingen kann, das Lob des Schöpfers, die Mahnung angesichts der Zerstörung der Schöpfung und den bleibenden Auftrag an uns Menschen zu ihrer Bewahrung ins Wort und vor Gott zu bringen".
Die Vorsitzenden der Ökumenischen Räte hoffen zudem, dass nicht nur am Bodensee, sondern an vielen Orten in Österreich, Deutschland und der Schweiz ökumenische Gottesdienste zum Tag der Schöpfung abgehalten werden. Auch dafür solle das Gottesdienstheft als Anregung und Ermutigung dienen. Es steht auf der Website der ACK kostenlos zum Download bereit: https://shop.oekumene-ack.de/detail/index/sArticle/130.
Orthodoxe Initiative
Seit 2015 ist der bereits davor ökumenisch begangene "Schöpfungstag" am 1. September offiziell als "Weltgebetstag für die Schöpfung" im katholischen Kalender eingetragen. Bereits 1989 hatte der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios I., "die ganze orthodoxe und christliche Welt" eingeladen, am 1. September "zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung". Diese Initiative wurde 1992 von der gesamten orthodoxen Kirche begrüßt und übernommen, katholische und evangelische Ortskirchen folgten.
2007 weitete die dritte Europäische Ökumenische Versammlung in Sibiu/Hermannstadt (Rumänien) dies aus und empfahl, "dass der Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet wird, um den Klimawandel aufzuhalten".
(Infos und Anmeldungen zur ökumenischen Bodenseewallfahrt: www.oekumene-ack.de/)
Quelle: kathpress