Christophorus-Aktion heuer mit Fokus auf Hilfe für Pandemieopfer
Die MIVA (Missionsverkehrsarbeitsgemeinschaft) bittet auch heute wieder rund um den traditionellen Christophorus-Sonntag (25. Juli) um Spenden für Missionsfahrzeuge. Schwerpunktländer sind heuer Indien und Brasilien, die besonders stark von der Covid-Pandemie betroffen sind. In beiden Ländern wurden Infektions-, Erkrankungs- und Sterbezahlen auch durch das Versagen der Politik in die Höhe getrieben, so die MIVA in einer Aussendung. Jetzt komme es darauf an, den nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich schwer getroffenen armen Bevölkerungsschichten langfristig beizustehen. Dem haben sich auch zahlreiche kirchliche Einrichtungen vor Ort, u.a. auch Ordensgemeinschaften, angenommen.
Zur Akutversorgung, in der Logistik, aber auch, um die Impfungen gegen die weltweite Pandemie voranzutreiben, benötigten die Hilfswerke noch weit mehr Fahrzeuge. Die Österreicherinnen und Österreicher werden deshalb um ihre Solidarität gebeten und um einen Zehntel-Cent pro unfallfrei gefahrenen Kilometer im letzten Jahr.
Sozialarbeit in Nordbrasilien
Wie notwendig MIVA-Fahrzeuge sind, illustrierte das Hilfswerk in seiner Aussendung mit zwei Beispielen: Im nordbrasilianischen Belem, der Hauptstadt des Bundesstaates Para, sind etwa seit mehr als 30 Jahren Schwestern des Ordens der "Missionarinnen des heiligen Johannes von Gott" tätig. Sie kümmern sich um wohnungslose Menschen, fördern Jugendliche mit sozial-pastoralen Initiativen, betreuen Gefangene und bieten Katechesen an.
Vor kurzem haben sie eine Niederlassung in der Stadt Braganca gegründet und sind von dort aus auch in ländlichen Pfarrgemeinden aktiv. In der Pandemie musste der direkte Kontakt mit Jugendlichen und ihren Familien jedoch stark eingeschränkt werden. Die Schwestern haben begonnen, Lebensmittel, Reinigungsmaterialien und Schutzmasken für die ärmsten Familien zu sammeln und stehen zur Hilfe in psychischen Krisen bereit. Bisher stand ihnen für ihren Einsatz lediglich ein Motorrad zur Verfügung, die Ordensfrauen haben daher um ein MIVA-Auto angesucht.
Mutter-Kind-Hilfe in Ostindien
Im indischen Westbengalen, wo große Wahlveranstaltungen zu massenhaften Corona-Infektionen geführt haben, betreiben die "Schwestern der Vorsehung" im Dorf Rimrangpara eine Gesundheitsstation für schwangere Frauen, Mütter und Säuglinge. Das Dorf wird vor allem von Garo, einer mongolischen Minderheit, bewohnt. Die Armut ist laut dem Hilfswerk groß. Die meisten Menschen - einschließlich der Kinder - arbeiten für geringen Lohn auf Tabak-, Cashew- und Pfefferplantagen. Zur Monsunzeit ist das Land bis zu vier Monate überflutet.
Die Schwestern versuchen u.a. die hohe Mütter- und Säuglingssterblichkeit in den Griff zu bekommen, indem sie schwangeren Frauen von unsicheren Hausgeburten abraten und in ihre Geburtsstation einladen. Auch Impfkampagnen wie die Covid-19-Impfung zählen zu ihren Aufgaben. Die Ordensfrauen haben um ein MIVA-Fahrzeug gebeten, damit sie ihre Dienste auch in entlegenen Gebieten verrichten und den dort lebenden Menschen nahe sein können.
Für diese und viele weitere Anliegen wird von der MIVA den ganzen Juli über gesammelt. Am Christophorus-Sonntag wird in den katholischen Gottesdiensten um Spenden gebeten. Nach den Gottesdiensten finden auch in vielen Pfarren die traditionellen Fahrzeugsegnungen statt.
Die MIVA Austria ist ein katholisches Hilfswerk mit Sitz in Stadl-Paura (Oberösterreich). Neben dem typischen MIVA-Auto, einem an das Einsatzgebiet angepassten Geländewagen, stehen auch Lastfahrzeuge, PKWs, Motorräder, Fahrräder bis hin zu Lasttieren, Booten oder landwirtschaftlichen Geräten auf der Liste. Mancherorts dienen die Fahrzeuge der Priester und Ordensleute vielen Menschen als einzig verfügbare Transportmöglichkeit, im Notfall auch als Krankenwagen. Die MIVA Austria wurde im Jahr 1949 gegründet und ist somit eines der ältesten Hilfswerke Österreichs. (Info: www.miva.at; Spendenkonto: IBAN AT07 2032 0321 0060 0000)
Quelle: kathpress