Pilgern rund um Wien liegt im Trend
Da zum Reisen auch in diesem Sommer noch viele Fragen offen sind, bietet sich an, die Wege zu nutzen, die vor der eigenen Haustür beginnen. Einige Pilgerwege beginnen in Wien, enden hier mitten im Zentrum oder queren die Bundeshauptstadt, andere sind in greifbarer Nähe. Pilgern ist eine einfache und individuelle Möglichkeit, sich seelisch und körperlich zu erholen. Die Erzdiözese Wien hat in einer Aussendung einige Wege und Tipps für angehende und erfahrene Pilgerinnen und Pilger zusammengestellt.
Die "Via Sacra" nach Mariazell beginnt wahlweise in Rodaun bzw. Brunn am Gebirge oder in Perchtoldsdorf. Die knapp 120 Kilometer können in vier oder fünf Tagesstrecken auch von wenig geübten Wanderern bewältigt werden. Der Weg bietet nicht nur eine abwechslungsreiche Landschaft, sondern auch eindrucksvolle Zwischenstationen: je nach Ausgangspunkt in Heiligenkreuz, Hafnerberg, Kleinmariazell, oder Lilienfeld und Annaberg.
Wiener Jakobsweg
Der europäische Pilgerweg schlechthin ist der Jakobsweg, der aus ganz Europa Richtung Santiago de Compostela zum Grab des Apostels Jakobus führt. Ein Abschnitt führt mitten durch Wien. Ausgangspunkt dieses "Wiener Jakobsweges" ist Wolfsthal an der slowakischen Grenze und führt auf etwa 180 Kilometern über Carnuntum, Schwechat, die Donauinsel, den Stephansdom, Schönbrunn und Purkersdorf nach Göttweig.
Weinviertler Jakobsweg
Der 153 Kilometer lange Weinviertler Jakobsweg führt von Drasenhofen über Mistelbach, Ernstbrunn und Stockerau nach Krems. Der 2010 neu erschlossene, historische Abschnitt des Weges in Richtung Santiago führt durch eine sanft hügelige, reizvolle Landschaft entlang von Weingärten. Die Kirchen unterwegs laden zum Verweilen ein. Die Strecke ist für alle Altersgruppen geeignet, verfügt über eine gute Infrastruktur an Nahversorgern und Pilgerherbergen und ist von Wien aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln mühelos erreichbar. Sofern es der Grenzverkehr zulässt, empfiehlt es sich, einige Kilometer früher, am "Heiligen Berg" im südmährischen Mikulov, zu beginnen. Von hier aus ist der Weinviertler Jakobsweg durchgehend beschildert.
Klemens-Maria-Hofbauer-Weg
Es muss aber nicht unbedingt Santiago sein. Der Klemens-Maria-Hofbauerweg etwa beginnt im mährischen Tasswitz, dem Geburtsort des Wiener Stadtpatrons. Anschließend führt dieser Pilgerweg über Znaim, Retz, Eggenburg und Stockerau zum Grab des Heiligen Klemens in Maria am Gestade in der Wiener Innenstadt. Tritt man von hier aus den Rückweg über Ernstbrunn an, legt man respektable 250 Kilometer zurück. Der Weg ist für jedes Alter geeignet und steht unter dem Motto der "Sieben Werke der Barmherzigkeit". Beschildert ist er mit Informationen über das Leben des Hl. Klemens, der selbst ein großer Pilger war.
Franziskusweg Weinviertel
Ebenfalls durch das Weinviertel führt der 135 Kilometer lange Franziskusweg. Dieser, auch für Familien mit jüngeren Kindern gut geeignete Rundwanderweg beginnt und endet in Bad Pirawarth, führt durch das südöstliche Weinviertel und kann an 28 Stellen begonnen oder, wenn man sich mit einem Teilabschnitt begnügt, verlassen werden. Eine frei downloadbare App steht als Pilgerführer zur Verfügung.
Anfänger starten am besten am Stephansplatz
Wer sich auf das Pilgern im Allgemeinen oder einen längeren Pilgerweg einlassen will und nach Beratung sucht, wird in der unmittelbaren Nähe des Stephansdomes fündig. Im Begegnungszentrum der österreichischen Ordensgemeinschaften "Quo vadis?" im "Zwettlerhof", Stephansplatz 6, erhält man sowohl individuelle Beratung als auch die Möglichkeit, bei regelmäßigen Veranstaltungen wie dem offenen Pilgercafe, einem Pilgertreff oder dem Pilgerbrunch sich mit erfahrenen Pilgerinnen und Pilgern auszutauschen. Nicht zuletzt sind dort auch die Pilgerpässe für die großen Pilgerwege, allen voran für den Jakobsweg in Spanien erhältlich.
(Infos: www.erzdioezese-wien.at/pilgern)
Quelle: kathpress