Caritas drängt auf Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung
Die Caritas hat ihre Forderung nach einem raschen Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich bekräftigt. Das sei auch die wirksamste Suizidprävention, erklärte Caritas-Generalsekretärin Anna Parr in einer Aussendung am Donnerstag. "Der Wunsch, das eigene Leben frühzeitig zu beenden, ist ganz oft ein Hilferuf, ein Ruf nach Nähe, nach Schmerzlinderung. Das wissen wir auch von Ländern mit gut ausgebauten palliativen und hospizbegleitenden Versorgungsstrukturen", so die Caritas-Generalsekretärin.
Parr verwies darauf, dass vor wenigen Tagen der Schlussbericht aus dem Dialogforum Sterbehilfe veröffentlicht wurde, zwischenzeitlich wurde für den Herbst eine Gesetzesvorlage zu den Regelungen zum assistierten Suizid angekündigt. Ein Gesetz, das freilich spätestens mit 1. Jänner 2022 in Kraft treten muss. Aus diesem Anlass drängte die Caritas-Generalsekretärin auf ein rasches Handeln.
Die Caritas weise schon seit vielen Jahren auf den notwendigen Ausbau der Hospiz- und Palliativangebote hin, so Parr: "Die Klärung der Regelfinanzierung steht nun mittlerweile dringend an. Wir appellieren dafür, noch vor dem Gesetz für den assistierten Suizid eine 'Regelfinanzierung für das Leben' zu beschließen."
Es brauche eine bundesweit einheitliche und vor allem langfristige Regelfinanzierung von Hospiz- und Palliativ-Angeboten als Voraussetzung für den so dringend notwendigen Ausbau dieser Angebote. Mit den derzeitigen Angeboten könne nur die Hälfte des Bedarfes abgedeckt werden, warnte Parr. Die Klärung der Regelfinanzierung sei zwar einerseits im Regierungsprogramm enthalten und andererseits auch ein wichtiger Teil der Pflegereform. Aber: Auf den offiziellen Start der Pflegereform könne man nicht mehr warten. Die Zeit dränge.
Ganz wesentlich im Sinne einer Suizidprävention sei der Ausbau insbesondere der mobilen Angebote, so die Caritas-Generalsekretärin: "Denn erst mit ausreichend vorhandenen mobilen Palliativ- und Hospizteams wird eine wirklich wohnortnahe Versorgung und Begleitung von Menschen möglich." Zudem müsse die Aus- und Weiterbildung von Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen im Bereich Palliativ-Care gefördert werden und es brauche verbindliche Qualitätsstandards für alle Angebote in ganz Österreich, und zwar sowohl mobil als auch stationär sowie für Erwachsene und Kinder.
Quelle: kathpress