Glettler: Nein zu assistiertem Suizid, Ja zum Schutz der Familie
Ein klares Nein zum assistierten Suizid und zugleich ein Ja zu einem umfassenden Schutz der Familie als "Zentralbahnhof des Lebens und der Gesellschaft" kommt vom österreichischen "Familien-Bischof" Hermann Glettler. Eine Zustimmung zum assistierten Suizid "können wir als Christen niemals geben" - notwendig sei "eine Assistenz zum Leben, nicht zu Sterben", sagte Glettler im Interview mit dem Salzburger "Rupertusblatt" (aktuelle Ausgabe). Er hoffe daher, dass die anstehende Gesetzesänderung nach dem Urteil des Verfassungsgerichtshofes "entsprechend sensibel und vorsichtig ausfällt" und ein Töten auf Verlangen auch zukünftig ausgeschlossen bleibe.
Zugleich betonte Glettler den besonderen Schutzraum der Familie als "Zentralbahnhof des Lebens und der Gesellschaft. Die vielen "Stressfaktoren" in und durch die Corona-Krise hätten Familie als einen "verlässlichen Rückzugsort wieder neu ins Licht gerückt". Zugleich sei Familie aber ein Selbstläufer - zu enger Wohnraum und beruflich-familiäre Mehrfachbelastungen hätten Familien auch zugesetzt, wies Glettler hin. Zugleich hielt er fest, dass insgesamt durch die Krise "die Sensibilität für die Schönheit und Zerbrechlichkeit des Lebens gewachsen" sei.
Die Kirche respektiere daher auch die unterschiedlichen Familienmodelle, die heute gelebt würden. Die Vielfalt an Familienmodellen, die manche auch als irritierend empfänden, sollte von der Kirche aber auch als Weckruf verstanden werden, "Zeugnis zu geben", das heißt: "Stellen wir doch die Berufung und die Schönheit des Ehesakraments und der christlichen Familie wieder in den Mittelpunkt", so Glettlers Empfehlung. "Mann und Frau geben sich eine verlässliche Zusage, das ganze Leben miteinander zu teilen und Kindern das Leben zu schenken. Das ist ein faszinierendes Lebensprojekt, in dem trotz aller Möglichkeiten des Versagens Gottes leidenschaftliches Ja zu uns Menschen abgebildet und modellhaft gelebt wird."
Quelle: kathpress