Schwertner: "Wirtschaft und Soziales sind kein Widerspruch"
Die Probleme und Herausforderungen, die durch die Corona-Pandemie auftraten, betrafen besonders Menschen, die schon davor von sozialer Ausgrenzung betroffen waren oder mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatten. Das betonten Generalsekretär der Caritas Wien, Klaus Schwertner, und der Vorstandsvorsitzende der UniCredit Bank Austria, Robert Zadrazil, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch im "magdas Hotel" der Caritas im Wiener Prater, das von der Bank Austria finanziell unterstützt wird, dem 2022 ein zweites im 3. Wiener Gemeindebezirk folgen soll.
"Die Corona-Krise ist für ganz viele Menschen zu einer sozialen Krise geworden", sagte Schwertner. Umso wichtiger seien Projekte wie das als Social Business geführte "magdas Hotel", bei denen "wirtschaftlicher Erfolg und soziales Handeln kein Widerspruch sind". Das zeige die langjährige Partnerschaft von Bank Austria und Caritas.
Klaus Schwertner weiter: "Rekordarbeitslosigkeit braucht Rekordverantwortung. Es braucht daher politische Lösungen, aber auch innovative Projekte wie das magdas-Hotel." Das Hotel sei ein gutes Beispiel für ein Social Business, in dem Fachleute mit Menschen mit Fluchthintergrund zusammenarbeiten. Hinter dem Konzept stecke die Idee, "sozialen Fragestellungen mit unternehmerischen und wirtschaftlichen Antworten zu begegnen". Und trotz Corona-Krise könne das Hotel auf eine positive Bilanz seit der Eröffnung 2015 verweisen, so Schwertner.
Zweiter Standort im Ungarviertel
Derzeit wird am zweiten magdas Hotel in Wien gebaut; der Standort im 2. Bezirk in der Laufbergergasse sei ein vorübergehendes Projekt gewesen, dessen Zukunft auch Corona-bedingt derzeit noch nicht klar sei, erklärte der Generalsekretär. Die Fertigstellung für das neue Hotel im Ungarviertel in einem ehemaligen Priesterwohnhaus ist für Frühjahr 2022 geplant, im September soll die Eröffnung folgen. Mit 85 Zimmern, einem Restaurant und Schani- sowie Gastgarten soll ein weiterer "Ort der Begegnung ganz ohne Vorurteile" geschaffen werden, sagte der Generalsekretär. Dabei wolle die Caritas auch auf ökologische Nachhaltigkeit schauen, beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage und möglichst geringer Bodenversiegelung.
Um dieses große Projekt zu finanzieren, brauche es Unterstützung, die erneut die Bank Austria leistet. Durch "Social Impact Banking" wolle man aus Überzeugung als größte Bank des Landes der gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen, betonte Vorstandsvorsitzender Zadrazil: "Wir können mit unseren Geschäftsentscheidungen Hebelwirkung erzeugen" und als Bank mit der Vergabe von speziellen Krediten und der Weitergabe von Wirtschafts- und Finanz-Know-how zu einer faireren und integrativeren Gesellschaft beitragen.
Die Bank Austria arbeitet mit der Caritas auch an anderen Projekten zusammen, wie beispielsweise beim Neubau der Pflegeheims "Caritas Socialis Kalksburg", das 177 Plätze für pflegebedürftige Menschen anbieten werde und mit einer Kreditfinanzierung von 23 Millionen Euro von der Bank Austria unterstützt wird.
Quelle: kathpress