Katholischer Familienverband: Klares "Nein" zur Sonntagsöffnung
Der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) kritisiert den neuerlichen Vorstoß der NEOS, den arbeitsfreien Sonntag zu lockern. "Eltern benötigen in und nach der Pandemie Erholung und nicht Wochen ohne Ende", so KFÖ-Präsident Alfred Trendl in einer Aussendung am Dienstag. Die NEOS wollen am Mittwoch im Nationalrat einen Antrag auf "flexible Öffnungszeiten auf freiwilliger Basis" einbringen. "Die Freiwilligkeit bezieht sich auf die Unternehmer/innen, Eltern und Angestellten wird es wohl in der Praxis nicht freigestellt" präzisierte Trendl dazu und warnte vor Vereinbarkeitsproblemen, die mit einer möglichen Lockerung auf Eltern zukommen.
"Der Sonntag ist für viele Familien der einzige fixe gemeinsame freie Tag. Diese Zeitinsel darf ihnen nicht genommen werden", forderte Trendl. Er kritisierte die Forderung von NEOS-Mandatar Sepp Schellhorn, alte Familienmuster endlich aufzubrechen und modernes Arbeiten zu ermöglichen. - "Wie dürfen wir uns dieses moderne Arbeiten und das Aufbrechen alter Familienmuster vorstellen?", fragte Trendl. "Dass am Sonntag künftig die Kinder betreut werden, während Mama und Papa arbeiten müssen. Dafür hat die Mutter dann am Mittwoch frei, der Vater am Donnerstag und während dieser Zeit ist das Kind selbstverständlich in der Schule", umriss Trendl die möglichen Auswirkungen einer solchen Lockerung auf Familien. Das sei "zynisch und familienfeindlich", so der KFÖ-Präsident: "Wir dürfen nicht alles dem Diktat der Wirtschaft unterordnen, vor allem nicht die ohnehin spärlich vorhandene Qualitätszeit der Eltern mit ihren Kindern."
Der Katholische Familienverband ist Mitglied der Allianz für den freien Sonntag.
Quelle: kathpress