Salzburg: Erzdiözese ehrt drei Maturanten mit Kothgasser-Preis
Gleich zwei erste Preise für vorwissenschaftliche Matura-Arbeiten im Fach katholische Religion hat die Erzdiözese Salzburg vergeben: Der heuer zum sechsten Mal vergebene "Erzbischof-Dr.-Alois-Kothgasser-Preis" ging ex aequo an eine Maturantin, die eine Arbeit über "die Rolle der Frau in Christentum und Islam" geschrieben hat, sowie an zwei Maturanten, die über die "Zukunft des Kirchenbeitrags" gearbeitet haben. Beide Arbeiten würden sich durch besondere Genauigkeit und Differenziertheit auszeichnen, teilte die Erzdiözese Salzburg am Montag mit.
Hannah Schneider, die am MORG Grödig maturierte, habe die Rolle der Frau in den beiden großen Weltreligionen von der Schöpfungsgeschichte an "fundiert und kritisch beleuchtet", hieß es vonseiten der Jury. Das Thema sei weitergeführt worden durch Blicke auf die unterschiedlichen beteiligten Kulturkreise unter Bezugnahme auf neueste Literatur.
Die beiden anderen Preisträger, Andreas Kobalek und Thomas Scharfetter von der HAK St. Johann im Pongau, hätten bei der Behandlung des Kirchenbeitrags einen historischen Bogen gespannt und religiöse Finanzsysteme in Europa verglichen. Einbezogen wurden dabei Ergebnisse der "Shell Studie" zur Bedeutung des Glaubens für Jugendliche, selbst geführte Interviews und selbst entwickelte Zukunftsperspektiven.
Bei der Übergabe des mit insgesamt 1.200 Euro dotierten Preises im erzbischöflichen Gymnasium Borromäum war auch der emeritierte Erzbischof Alois Kothgasser persönlich anwesend. Der Namensgeber des Preises zeigte sich beeindruckt über die Leistungen der Preisträger, die als junge Experten und Multiplikatoren "die Botschaften aus ihrem Religionsunterricht nach außen tragen". Auch Weihbischof Hansjörg Hofer war zur Prämierung gekommen.
Der Kothgasser-Preis soll Leistungen von Maturanten würdigen, die im Rahmen des katholischen Religionsunterrichts unter Begleitung einer Religionslehrperson eine herausragende vorwissenschaftliche Arbeit bzw. eine Diplomarbeit verfassen. Die Jury unter Vorsitz von Religions-Fachinspektor Herbert Tiefenthaler hatte bereits im November getagt und in die Bewertung unter anderem die Aktualität des Themas, die Praxisrelevanz, den theologischen Gehalt und die kritische Auseinandersetzung mit dem gewählten Thema einfließen lassen. Insgesamt waren heuer acht Arbeiten eingereicht worden.
Quelle: kathpress