Scheuer spricht Bert Brandstetter "großes Vergelt's Gott" aus
Die Katholische Kirche in Oberösterreich trauert um Bert Brandstetter. Am Dienstag haben weitere Spitzenvertreter Nachrufe auf den ehemaligen ORF-Journalisten und Präsidenten der Katholischen Aktion in Oberösterreich verfasst, der am Sonntag völlig unerwartet im 72. Lebensjahr verstarb. Diözesanbischof Manfred Scheuer sprach Brandstetter für sein vielfältiges Engagement ein "großes Vergelt's Gott" aus, auch Pastoralamtsdirektorin Gabriele Eder-Cakl und der Chefredakteur der Linzer "KirchenZeitung", Heinz Niederleitner, würdigten den Verstorbenen.
Bert Brandstetter habe stets klar Stellung bezogen und sich an kirchlichen Strukturen wie den sogenannten "heißen Eisen" heftig gerieben, blickte Bischof Scheuer zurück. Wie wichtig ihm Kirche und Religion dabei immer waren, habe u. a. seine starke Präsenz als KA-Präsident in den Pfarren gezeigt: "Wie viele Vorträge und Diskussionsabende hatte er in seinen Terminkalender!" Scheuer erinnerte an die Masterarbeit Brandstetters zum Thema "Heimat", die ihn zum Interviewten zum Aspekt "Kirche als Heimat" machte. Auch das Thema Heimat für Flüchtlinge habe Brandstetter umgetrieben. "Ich bete für Bert Brandstetter, dass er in Gott seinen Himmel und seine Heimat findet", so der Bischof.
Pastoralamtsdirektorin Eder-Cakl würdigte den Verstorbenen als "wachen Zeitgenossen", der die Kommunikationsabteilung der Diözese "immer wieder einmal wachgerüttelt und angefragt" sowie der Kirchenleitung mögliche neue Wege aufgezeigt habe. Der Vorsitzende des OÖ. Journalistenforums, Chefredakteur Niederleitner, erklärte, die Kirche verliere mit Brandstetter einen "kritisch-wachen Geist, der sich kein Blatt vor den Mund nahm" und zum offenen Wort in der Kirche einen wesentlichen Beitrag geleistet habe.
Dass sich Brandstetter "stets für soziale Gerechtigkeit starkgemacht und aus christlicher Perspektive politische und gesellschaftliche Vorgänge kommentiert" hat, würdigte auch KA-Präsidentin Maria Hasibeder in ihrem Nachruf. Der Verstorbene habe sich "unermüdlich für eine zeitgemäße und lebendige Seelsorge eingesetzt und hierfür Reformen in den kirchlichen Strukturen eingefordert".
Quelle: kathpress