Trauer um Journalist und früheren KA-Präsident Bert Brandstetter
Die Katholische Aktion (KA) Oberösterreich trauert um ihren früheren Präsidenten Bert Brandstetter, der am 6. Juni unerwartet im 72. Lebensjahr an einem Schlaganfall verstorben ist. "Wir sind tief betroffen über das plötzliche Ableben von Bert Brandstetter", so KA-Präsidentin Maria Hasibeder, seit 2018 Nachfolgerin von Brandstetter, in einer Aussendung am Montag. Der 1950 in Neumarkt im Mühlkreis geborene langjährige ORF-Journalist war von 2011 bis 2018 Präsident der Katholischen Aktion Oberösterreich und in der Diözese Linz auch im kulturellen und gesellschaftlichen Leben aktiv - etwa als Obmann der Initiative "Land der Menschen", die sich für ein friedliches Zusammenleben einsetzt.
Bert Brandstetter habe sich "unermüdlich für eine zeitgemäße und lebendige Seelsorge eingesetzt und hierfür Reformen in den kirchlichen Strukturen eingefordert", betonte Hasibeder. Zudem habe sich der vormalige Präsident der offiziellen Laienorganisation der Katholischen Kirche "stets für soziale Gerechtigkeit starkgemacht und aus christlicher Perspektive politische und gesellschaftliche Vorgänge kommentiert".
Auch Bernhard Rudinger, viele Jahre als KA-Generalsekretär engster Mitarbeiter Brandstetters, würdigte den Verstorbenen für seine wertvollen Impulse und Erfahrungen, mit denen er die Katholische Aktion sieben Jahre lang in ihrer seelsorglichen und sozialpolitischen Arbeit unterstützt habe.
Betroffenheit über den Tod Brandstetters äußerte auch der Verband Katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs. Die journalistische Arbeit des verstorbenen Mühlviertlers sei "von seinem Wesen" geprägt gewesen: "Grundehrlich, daher sorgfältig in der Recherche und originell - er fand Geschichten an Plätzen, wo niemand hinschaut; durch seine unbedarft klingenden Fragen drang er tief in das ein, was tatsächlich geschehen ist", würdigte Verbandsvorsitzende Gabriele Neuwirth. Brandstetter habe "immer in größtem Respekt gegenüber den Menschen" geschrieben: "Mit dem Klang seiner volltönenden Stimme brachte er auf den Tisch, was gesagt werden musste. Ob gelegen oder ungelegen."
Bert Brandstetter war nach seiner schulischen Ausbildung am Linzer Petrinum und einem Psychologie- und Pädagogik-Studium an der Universität Salzburg sowie einer Gesangsausbildung am Mozarteum u.a. bei der Kronen Zeitung und der Kirchenzeitung tätig. Ab 1983 arbeitete er als Journalist im ORF-Landesstudio Oberösterreich.
In seinem Blog https://bertbrandstetterkommentare.com äußerte er sich bis zuletzt öffentlich zu brisanten kirchlichen Themen, wie Homosexualität und Frauenpriestertum und übte auch Kritik an Diözesanleitung oder Vatikan. Nach seiner Pensionierung im Jahr 2009 begann Brandstetter für die "Oberösterreichischen Nachrichten" Reiseberichte zu schreiben und gefühlvolle Nachrufe via www.GuteNachrede.com zu verfassen. Letztere zeugten "von seiner tiefen Menschenliebe", betonte Verbandsvorsitzende Neuwirth. 2018 schloss er das Masterstudium Religionswissenschaften an der Katholischen Privatuniversität Linz ab.
Quelle: Kathpress