Glettler: Lange Nacht der Kirchen ist "hoffnungsvolles Zeichen"
Rund 40 Kirchen, Klöster, Kapellen von erstmals vier Religionsgemeinschaften in der Diözese Innsbruck öffnen am Freitag ihre Pforten und bieten verschiedene Veranstaltungen: Neben der katholischen Kirche beteiligen sich auch die evangelische, die serbisch-orthodoxe und heuer zum ersten Mal die neuapostolische Kirche. Angesichts der Corona-Pandemie sei die Öffnung ein "hoffnungsvolles Zeichen", sagte Bischof Hermann Glettler im Interview mit Radio Vatikan. Man solle merken: "Kirche lebt ihre Gastfreundschaft."
Die Kirchenräume seien keine Vereinslokale, sondern "stehen allen Menschen offen - auch denen, die jetzt offiziell keinen Bezug mehr zur Kirche haben oder, die sich vielleicht sogar als nicht glaubend bezeichnen würden", betonte der Innsbrucker Bischof: Die Kirche sei ein "Ort des Ankommens, auch des Gebets". Es gelten die neuen Corona-Bestimmungen und die "3 G" für die Veranstaltungen.
Von zeitgenössischer Kunst anlässlich des Petrus Canisius Jahres, bis hin zum ökumenischen Start um 18 Uhr im Dom zu St. Jakob und der geöffneten serbisch-orthodoxen Kirche ist vieles geplant. Auch das Bischofshaus, eine ehemalige Schule, werde offen sein, kündigte Glettler an: Dort gezeigt werden Gemälde des französischen Malers Guillaume Bruere, der sich in einer "sehr spannenden, persönlichen Art und Weise" den alten Gemälden annähere und für sich selbst auch die Spiritualität unserer Bildtradition wieder aufgreife.
An diesem Abend und nach einem Jahr ohne Lange Nacht der Kirchen, wolle man in der Diözese vorsichtig sein, "aber auch zuversichtlich", meinte Glettler. Mit all den Corona-Auflagen lasse sich diese Veranstaltung "sehr gut abwickeln". Jedenfalls sei es ein Erlebnis: "Kirche gehört uns allen. Wir sind da drinnen zu Hause. Man kann hineingehen für ein Gebet, für eine Reflexion." Auch, wenn sich Begegnungen in Grenzen halten, sei es wichtig, "dass dieser Fluss des Lebens, diese Orte des Glaubens, auch wieder einen frischen Impuls bekommen".
Regionale Highlights
Über der 16. Lange Nacht der Kirchen der Diözese Innsbruck steht der Bibelspruch "Du sendest Finsternis und es wird Nacht, dann regen sich alle Tiere des Waldes." (Ps 104,20) als Motto. Aufgrund der Covid-19 Pandemie wiesen die Veranstaltenden in einer Aussendung auf mögliche kurzfristige Änderungen, sowie auf fünf Orte besonders hin: die Serbisch-Orthodoxe Kirche in Innsbruck, die ökumenische Initiative in Jenbach, die Pfarre Völs, die Martin Luther Kirche in Lienz und die Spitalskirche Innsbruck.
Erstmals stellt die Serbisch-Orthodoxe Kirche ihr neues Zuhause in der Innsbrucker Maximilianstraße 8 vor. Von 19 bis 19.30 Uhr findet mit Akathistos Hymnus ein orthodoxer Gottesdienst statt. Danach stellt die Kirchengemeinde ihre Festtags- und Heiligenikonen aus. In Jenbach führen von 20 bis 22 Uhr mit "Kirche unterwegs 2.0" Glaubensstationen quer durch den Ort; der ökumenische Weg wird von der neuapostolischen, evangelischen und römisch-katholischen Kirche gemeinsam gestaltet. In der Pfarre Völs können Besucher beim "Turm.Steigen" den Weitblick über Völs und die Umgebung genießen und ab 19:30 beschäftigt sich der Programmpunkt "Sex.Segen" mit einem offenen und kreativen Zugang der Kirche zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.
In der Martin Luther Kirche in Lienz stellt der Künstler Kurt Philippitsch aus Greifenburg gemeinsam mit SchülerInnen verschiedener Jahrgangsstufen und Schulen "Tiere in der Bibel" aus. Eine spezielle Führung für Kinder beginnt um 19 Uhr, eine für Erwachsene um 20 Uhr. Und in der "die Kirche im Herzen der Stadt" - Spitalskirche Innsbruck - können Kinder bei einer Schatzsuche die Kirche entdecken.
(Info: www.langenachtderkirchen.at/Innsbruck)
Quelle: kathpress