Katholische Aktion: "Synodaler Prozess" mehr als Strukturkosmetik
Die Einladung von Papst Franziskus zu einem weltweiten synodalen Prozess ist "ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Kirche, an dem wir uns alle bestmöglich beteiligen sollen". Mit diesen Worten hat der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Leopold Wimmer, die jüngste Ankündigung des Papstes begrüßt, die Weltkirche zwei Jahre lang Erfahrungen mit breiteren Entscheidungsfindungen sammeln zu lassen und diese 2023 bei einer Weltbischofssynode in Rom zusammenzutragen.
Das Thema der Beratungen - "Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission" - zeige, dass es hier nicht um "oberflächliche Retuschen und Kosmetik" an den Kirchenstrukturen geht, so Wimmer in einer Aussendung am Donnerstag. Ziel sei vielmehr, eine stärkere Teilhabe aller Gläubigen an den Beratungs- und Entscheidungsprozessen in der Kirche sicherzustellen - auch durch entsprechende Änderungen in der Frage, wie Synodalität rechtlich definiert und in der Praxis organisiert ist.
Der Papst betone immer wieder, Synodalität bedeute, aufeinander hören, um zu lernen, wohin Gottes Geist die Kirche führen will, erinnerte der KAÖ-Präsident. Als er im Jänner die Kirche in Italien aufrief, einen "synodalen Prozess auf nationaler Ebene" zu beginnen, sagte er, dieser müsse "Gemeinde für Gemeinde, Diözese für Diözese" einbeziehen und "von unten nach oben wie von oben nach unten" wirken. Auch jetzt startet der weltweite synodale Prozess in den einzelnen Diözesen, und Franziskus hat ausdrücklich aufgefordert, Kleriker und Laien, Orden, geistliche Gemeinschaften, katholische Vereinigungen, Hochschulen und Fakultäten einzubeziehen. Für Wimmer sind dies "klare Zeichen, wie fest Franziskus auf dem Boden des Zweiten Vatikanischen Konzils steht: Kirche ist das Volk Gottes".
"Als Katholische Aktion können wir diesen synodalen Prozess nur begrüßen, und wir sind selbstverständlich bereit, uns hier bestmöglich einzubringen, sowohl auf diözesaner als auch auf österreichweiter Ebene", versicherte der Präsident der offiziellen katholischen Laienorganisation.
Bis zum Oktober, in dem die Beratungen auf Diözesanebene starten sollen, wolle die Katholische Aktion das Gespräch mit den Bischöfen darüber suchen, wie diese Prozesse im Detail aufgesetzt werden sollen. "Dabei gehen wir davon aus, dass schon in dieser Vorbereitungsphase jener synodale Geist des Miteinanders zum Tragen kommt, den Papst Franziskus anstrebt", sagte Wimmer.
Quelle: kathpress