Lange Nacht der Kirchen: Auch Klöster und Stifte öffnen die Pforten
"Heuer sicher anders": Das österreichweite Motto der Langen Nacht der Kirchen in ihrer diesjährigen Corona-Auflage vom Freitagabend gilt auch in zahlreichen Ordenshäusern. Quer durchs Land laden katholische Ordensgemeinschaften mit einem bunten Programm dazu ein, online am Bildschirm oder teils auch physisch "real" vorbeizukommen und dabei einen anderen Blick auf ihre Klöster und Stifte, Niederlassungen und Einrichtungen zu werfen. Wie bei allen anderen teilnehmenden Kirchen, hat auch hier die Sicherheit Priorität, heißt es in einer aktuellen Aussendung der Ordenskonferenz.
Einen geführten Spaziergang zu vielen Ordenskirchen der Wiener Innenstadt bietet eine Handy-App der Erzdiözese Wien: Die Tour - unter fachkundiger Begleitung der Kunsthistorikerin und Austria-Guide Julia Strobl - folgt den "Spuren von verschwundenen Klöstern und flüchtigen Nonnen, von frechen Bauern, blamierten Minnesängern und eleganten Herzoginnen, von mittelalterlichen Baumeistern, teuflischen Versuchungen und dem Gevatter Tod", heißt es in der Ankündigung. Teilnehmende bekommen die Jesuitenkirche, die Kirche Maria am Gestade der Redemptoristen, die St.-Michaels-Kirche der Salvatorianer, die Schottenkirche der Benediktiner, die Klosterneuburger-Stiftspfarre wie auch das Pilgerzentrum "Quo vadis?" und die "Gesprächsinsel" zu sehen.
Die genannten Wiener Kirchen sowie weitere Gebetsorte laden auch darüber hinaus zu einem teils umfangreichen Programm ein: Eine Emporen-Besichtigung und Orgelkonzerte in der Jesuitenkirche etwa, ebenfalls ein Orgel- und ein Renaissance-Konzert in St. Michael oder in der Schottenkirche eine Nachtmeditation unter dem Titel "Die Kirche muss raus aus dem Schneckenhaus, um für die Gesellschaft von Bedeutung zu sein"; dabei spricht der emeritierte Benediktiner-Abt von Einsiedeln und nunmehrige Propst von St. Gerold, P. Martin Werlen. In der an der Freyung gelegenen Kirche werden auch der neue Abt Nikolaus Poch mit der Benediktineroblatin Benedikta Seidl über die Bedeutung der Benedikts-Regel für die Gegenwart diskutieren.
Doch auch an weiteren Wiener Orten sind Ordensleute hautnah zu erleben: Beispielsweise lassen die Brüder der Minoriten in der Kirche der Alser Vorstadt und die Ordensritter in der St.-Johannes-Kirche in der Kärntnerstraße an ihrem Abendlob teilnehmen, während in der "Missio"-Zentrale in der Seilerstätte der rappende Franziskanermönch P. Manuel Sandesh singt - und auch via Livestream übertragen wird. In der Kirche Maria Treu laden die Piaristenpatres Jean de Dieu Tagne und Gerard zu einer musikalischen Weltreise, während im "Quo Vadis" beim Stephansplatz Angehörige verschiedener Orden "Orientierung für Suchende nach der eigenen Berufung" geben, heißt es in der Einladung. Unweit in der Bernardikapelle des Heiligenkreuzerhofes lockt ein Klosterladen mit Produkten von CDs und Büchern bis hin zu Schokokürbiskernen und Kürbiskernöl aus dem Bio-Bauernhof von Stift Heiligenkreuz.
Auch in den Bundesländern gehören die Stifte und Klöster zu den Hauptschauplätzen der "Langen Nacht": Beispiele dafür sind etwa die Benediktinerstifte Seitenstetten und Melk, das Zisterzienserstift Lilienfeld und das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg mit einem geistig-musikalischen Programm und Sonderführungen unter teils strengen Sicherheitsauflagen. In zahlreichen anderen Orten wie etwa im Augustiner-Chorherrenstift St. Florian gibt es ein meditativ gestaltetes Anbetungsgebet mit Beichtgelegenheit, weiters im Benediktinerstift Lambach ein Orgelkonzert, im Kärntner Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal ein Programm zu den Weltreligionen und im Franziskanerkloster Hall eine Ikonenausstellung mit Kurzvorträgen. Auch die Klosterkirche Thalbach der Ordensgemeinschaft "Das Werk" sowie die Feldkircher Kapuziner beteiligen sich am Event.
(Alle Infos zum Programm: www.langenachtderkirchen.at)
Quelle: kathpress