"Mehr für Care!": Aktionstage mit kirchlicher Unterstützung
Unter dem Motto "Mehr für Care!" setzen sich Organisationen gemeinsam für nachhaltige Verbesserungen in der "Care-Arbeit" ein, darunter die Katholische Frauenbewegung Österreichs. Die Corona-Pandemie habe die traditionelle Aufgabenverteilung in Österreichs Familien sichtbarer gemacht und die Situation von Frauen dramatisch verschlechtert, hieß es dazu in einer Aussendung. Es sind vorwiegend Frauen, die diese Krise stemmen und die Mehrfachbelastung tragen, etwa bei Kinderbetreuung, Pflege und anderen "systemerhaltenden" Tätigkeiten. Dabei würden sich viele allein gelassen fühlen, mahnte die Initiative. Mit Aktionstagen am 29. Mai und 19. Juni in Wien, Graz, Salzburg und Mödling fordert sie "mehr Platz und mehr Geld". Die Petition "feministisches Konjunkturpaket" läuft unter www.attac.at.
Es brauche eine gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit im sorgvollen Einsatz für "ein gutes Leben für alle" - in Gesundheit, Pflege und Bildung, forderte die "Mehr für Care!"-Petition. Zudem solle eine breite Allianz zivilgesellschaftlicher Organisationen und Personen "den Druck auf politische Entscheidungsträger erhöhen und ihre Forderungen im öffentlichen Raum sichtbar machen".
Dringend Nötig seien zudem mehr Investitionen in öffentliche Care-Leistungen, bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne für jene, die Care-Arbeit leisten, sowie gute, kostenlose Care-Dienstleistungen für alle. Ziel sei es, Alleinerziehende, Frauen und Familien zu entlasten. Dafür brauche es mehr als Applaus, so die Organisatorinnen.
An den beiden Aktionstagen werde man sich deshalb "laut, bunt, radikal, entschlossen und selbstbewusst" den Platz im öffentlichen Raum nehmen, der der Care-Arbeit zustehe. Die Veranstalterinnen wollen "Wege für Reformen aufzeigen". Darüber hinaus wolle man in Städten und Gemeinden den Care-Arbeitenden Hoffnung, Orientierung und einen Ort zum Aktivwerden bieten.
Zu erkennen geben sich Mitwirkende mit lilafarbenen Schals und Tüchern. "Steine des Anstoßes" sollen sichtbar machen, woran man sich stoße, was wütend, betroffen und ohnmächtig mache, aber auch, was man anstoßen und ins Rollen bringen wolle, heißt es. Folien-Rettungsdecken in Gold und Silber sollen symbolisch für das geforderte "CarePaket" stehen.
Wege aus der Krise
Bereits im Sommer 2020 hat die Initiative "Femme Fiscale" ein feministisches Konjunkturpaket vorgelegt und Wege aus der Krise aufgezeigt. Es sei ein Zukunftsplan, der verdeutliche, "wofür die Regierung endlich Geld in die Hand nehmen müsse", damit Sorgearbeit gerechter verteilt werde und jene Teile der Wirtschaft gestärkt werden, die für alle sorgen, hieß es vonseiten der Petition. Damit sollen auch mehr Jobs geschaffen werden.
Hinter der Initiative "Mehr für Care!" stehen etliche Organisationen, darunter Attac, "Bildung ist Zukunft", "Femme Fiscale", Evangelische Frauenarbeit, Frauenrat Graz und Salzburg, Gewerkschaftsfrauen, Katholische Frauenbewegung Österreichs, Netzwerk Frauen- und Mädchenberatungsstellen, one billion rising (OBRA), Österreichische Plattform für Alleinerziehende (ÖPA), Österreichischer Frauenring, Plattform 20.000 Frauen, WIDE.
Quelle: kathpress