Wien: Kunsthistorisches Museum beleuchtet "höhere Mächte"
Die Hinwendung zu höheren Mächten in verschiedensten Kulturen und Epochen ist das Thema der Frühjahrsausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien (KHM). Die Schau präsentiert ab Dienstag, 18. Mai, Zeugnisse aus den reichen eigenen Beständen, aus den Sammlungen des Weltmuseums Wien und des Theatermuseums. Die ausgewählten, auf der KHM-Website teilweise vorab zu besichtigenden Objekte machen deutlich, in wie vielen unterschiedlichen Formen und Facetten sich das Ausstellungsthema in Kultur und Kunst niedergeschlagen hat. KHM-Generaldirektorin Sabine Haag eröffnet "Höhere Mächte" am Montagabend gemeinsam mit Altbundespräsident Heinz Fischer online, für Interessierte werden Links angeboten.
Naturgewalten, Seuchen oder politische Systeme würden auch heute noch das Gefühl vermitteln, "immer wieder Mächten ausgesetzt zu sein, die wir kaum beeinflussen können, die sich aber trotzdem auf unser Leben auswirken, es verändern und bestimmen", schlägt das KHM in der Ankündigung eine Brücke zur aktuellen Pandemie. Seit jeher hätten höhere Mächte - bzw. die menschliche Vorstellung davon - die Kulturen der Welt geprägt. Irdische Herrscher umgaben sich mit Insignien wie Kronen, Federhüte oder kostbare Kleidungsstücke "als Ausdruck ihres gottgegebenen Machtanspruchs".
Ein Teil der Ausstellung widmet sich dem Versuch, mit überirdischen Mächten in Kontakt zu treten und zeigt u. a. ganz persönliche Leihgaben der Besucher des weltbekannten Wiener Museums. Die Verbindung zu Gottheiten sei u.a. über Kultbilder gesucht worden, die mit Votivgaben, Blumen und Gesängen geehrt wurden. Ritualen, Gebete und Amulette sollten Hilfe, Schutz und Beistand bewirken. "Schaman*innen und Priester*innen standen und stehen Menschen in Gefahren als Mittler*innen und Helfer*innen zur Seite", heißt es auf der KHM-Website.
Bei der Auswahl der gezeigten Exponate unterschiedlichster Herkunft sei ein Fokus auf die enge Verschränkung und direkte Gegenüberstellung von Objekten gesetzt worden. Zu sehen sind u.a. ein peruanisches "Retablo" mit einer komprimierten christlichen Heilsgeschichte aus den 1970er-Jahren, ein "Horoskop-Amulett" Wallensteins aus dem 17. Jahrhundert und das Gemälde "Das Element Feuer" von Giuseppe Arcimboldo (1566).
(Links zur Eröffnung: Online via KHM-Facebook-Kanal und https://us02web.zoom.us/j/86451362484?pwd=ZVRqSFc3dHJWeDBQblV2V2RXeTdPUT09;: Info: https://hoeheremaechte.khm.at)
Quelle: kathpress