Gebet um Kircheneinheit: Ökumenische Gottesdienste in Salzburg
Die Kirchen in Salzburg laden für den kommenden Dienstag, 18. Mai, zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Stiftskirche St. Peter (St. Peter-Bezirk 1). Eigentlich hätte dieser bereits in der Gebetswoche für die Einheit der Christen (18. bis 25. Jänner) stattfinden sollen, er wurde aber coronabedingt verschoben. Nun wird der traditionelle Gottesdienst, in dem besonders um die Kircheneinheit gebetet wird, nachgeholt.
Dem Gottesdienst um 18 Uhr werden u.a. der "Hausherr" Erzabt Korbinian Birnbacher, Pastorin Dorothee Büürma von der evangelisch-methodistischen Kirche, Superintendent Olivier Dantine von der Evangelischen Kirche, Pfarrer Martin Eisenbraun von der Altkatholischen Kirche, P. Saliba Er von der syrisch-orthodoxen Kirche, Pfarrer Zoran Vrbasky von der Serbisch-orthodoxen Kirche und Pfarrer Dumitru Viezuianu von der rumänisch-orthodoxen Kirche vorstehen. Die Predigt hält Superintendent Dantine. Ein Teilnahme am Gottesdienst ist unter Einhaltung der aktuell geltenden Covid-Vorgaben möglich.
Inhaltlich ist die Gebetswoche 2021 inspiriert vom kontemplativen Gemeinschaftsleben der Schwestern von Grandchamp in der Schweiz. Die mit der Erarbeitung betraute Kommunität hat als Thema eine Stelle aus dem Johannesevangelium gewählt: "Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen" (Joh 15,5-9). Das aus dem Johannes-Evangelium stammende Motto der Gebetswoche steht laut den Initiatorinnen für ein Leben im dreifachen Einklang; mit sich selbst, mit der Gemeinschaft, in die jede und jeder Einzelne gestellt ist, und mit Gott.
Der Gottesdienst spiegelte die Form wider, in der die Schwestern von Grandchamp beten. In der Tradition der Schweizer Schwestern werden die drei monastischen Gebete (Vigilien), die traditionell während der Nacht gesprochen wurden, in einem Abendgottesdienst zusammengefasst. Entsprechend ist der Gottesdienst in drei Abschnitte gegliedert, die dem Vorbild der Gemeinschaft von Grandchamp folgen. Jede der drei Vigilien hat denselben Ablauf: Schriftlesung, Antwortgesang, Stille und Fürbitten. Jede Vigil endet mit dem Lied "Komm, göttliches Licht" (Lumière de Dieu), das von einem Mitglied der Gemeinschaft komponiert wurde.
Die Kommunität der Schwestern von Grandchamp besteht aus etwa 50 Schwestern aus verschiedenen Kirchen und Ländern. Als sie in den 1930er-Jahren entstand, sei sie sich der Teilung der Kirchen schmerzlich bewusst gewesen. Ihr Anliegen ist es, sich einander zu nähern, indem man sich Gott nähert.
Weltweit im Gebet vereint
Das Datum für die Neuansetzung des Gottesdienstes am 18. Mai wurde vom Ökumenischen Arbeitskreis Salzburg bewusst gewählt. Während die Gebetswoche für die Einheit der Christen vor allem auf der Nordhalbkugel im Jänner begangen wird, ist es in vielen Ländern des Südens die Woche vor Pfingsten. So ist man mit vielen Christen weltweit im Gebet vereint.
In Salzburg finden kommende Woche aber auch noch weitere ökumenische Veranstaltungen statt. So laden die rumänisch-orthodoxe und die ukrainische griechisch-katholische Gemeinde am Donnerstag, 20. Mai, um 18 Uhr zu einer eine byzantinische Vesper in die rumänisch-orthodoxe Kirche in Salzburg (Robinigstraße 42). Der Vesper werden die Priester Dumitru Viezuianu, Vitaliy Mykytyn und John Reeves vorstehen.
Viezuianu leitet die rumänisch-orthodoxe Gemeinde in Salzburg, John Reves ist Leiter des "Byzantinischen Gebetszentrums" in Salzburg (Bärengässchen 8), Vitaliy Mykytyn ist Pfarrer der Ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde, die ihr Zentrum in der Kirche St. Markus (Franz-Josef-Kai 21) hat. Am Freitag, 21. Mai, findet um 18 Uhr in dieser Kirche ein Ökumenisches Abendgebet mit Gesängen aus Taizé statt.
"Tag des Judentums"
Am 28. Mai wird in Salzburg zudem der "Tag des Judentums" nachgeholt, der eigentlich schon am 17. Jänner stattgefunden hat, coronabedingt aber ebenfalls verschoben wurde. Ab 19 Uhr findet im Kardinal-Schwarzenberg-Haus (Kapitelplatz 3) ein musikalisch-historischer Abend statt.
Impulsreferate halten der Salzburger Historiker Gert Kerschbaumer ("Jüdische Künstlerbei den Salzburger Festspielen 1920-1938") und der Bildende Künstler Karl Hartwig-Kaltner ("Kunst und Kultur in Salzburg nach 1945"). Regina Hopfgartner, Gregor Unterkofler und Susanne Plietzsch singen "Jiddische Lieder über Gott und die Welt".
Die Veranstaltung findet in Präsenz entsprechend den geltenden Covid-Verordnungen statt. Eine Teilnahme via You Tube ist ebenfalls möglich. (Anmeldung und Information für den Tag des Judentums im Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg, Kapitelplatz 2, per E-Mail: sabine.niedermoser@eds.at.)
Hinter den zahlreichen anstehenden ökumenischen Aktivitäten stehen das Referat für Ökumene & Dialog der Religionen der Erzdiözese Salzburg, das Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg; der Ökumenische Arbeitskreis Salzburg, Pro Oriente-Salzburg, die KPH Edith Stein und die Theologische Fakultät Salzburg.
Quelle: kathpress