MIVA sammelt Spenden für Fahrräder mit Erste-Hilfe-Koffer
Malaria, Tuberkulose und HIV sind nach wie vor "gefährliche Killer", die durch Covid-19 allerdings in den Hintergrund gerückt sind. Darauf machte das kirchliche Hilfswerk "MIVA" (Missionsverkehrsarbeitsgemeinschaft) in einer Aussendung aufmerksam. Weil mobile Gesundheitsteams eine wichtige Stütze in der medizinischen Grundversorgung afrikanischer Dörfer sind, bittet die MIVA um Spenden für ihre traditionelle Fahrradaktion - heuer für ehrenamtliche und geringfügig bezahlte Gesundheitshelferinnen und -helfer in Uganda und im Südsudan.
Durch Corona sterben auch mehr Menschen an anderen Krankheiten, wies die MIVA hin. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hätten etwa HIV-Programme stark beeinträchtigt - durch Unterbrechung von Lieferketten, reduzierte Testmöglichkeiten und eingeschränkte Patientenkontakte. Die UNO rechnet mit bis zu 150.000 zusätzlichen AIDS-Toten aufgrund der Corona-Pandemie.
Die in Afrika dringend benötigten Fahrräder seien zwar langsamer als Auto oder Motorrad, aber sie können trotzdem Menschenleben retten, hieß es in der Aussendung. Denn der Kampf um die Gesundheit habe viele Facetten, wie etwa Gesundheitsteams in den Dörfern, auch "Village Health Teams" oder "Home Health Promoters" genannt. 50 MIVA-Fahrräder mit je einem damit ausgestatteten Erste-Hilfe-Koffer im Wert von 100 Euro sollen die Village Health Teams in Uganda unterstützen. Die katholische Diözese Wau im Südsudan brauche 94 MIVA-Fahrräder für ihre Health Promoters. Sie müssen aus Kenia oder Uganda importiert werden und kosten pro Stück umgerechnet rund 260 Euro.
Uganda: HIV-Teams im Einsatz Die Unterstützung bestehender Gesundheitsinitiativen sei nicht nur jetzt ein Gebot der Stunde, sondern auch für die Zeit nach der Pandemie, betonte MIVA. Die mobile HIV-Klinik des St.-Francis-Nyenga-Spitals in Zentraluganda setze seit einiger Zeit auf Basisarbeit in den Dörfern. Gut ausgebildete Teams von Laien (Village Health Teams) betreuten Kranke in den Dörfern und versorgten sie mit Medikamenten. Im Ernstfall vermittelten sie professionelle Hilfe. Die Gesundheitsteams vermindern die Scheu vor medizinischen Einrichtungen und fördern das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Hygiene und Prävention, berichtete MIVA.
Im Südsudan spreche man von "Home Health Promoters" , also "Hausgesundheitsförderern". In dem verarmten Land mit schlechten Straßen sei es für medizinische Teams nicht leicht, zu Patientinnen und Patienten zu kommen. Sie versorgen die Betroffenen mit Medikamenten, schulen die Dorfgemeinschaften in Gesundheitsfragen und verteilen Moskitonetze und andere gesundheitsfördernde Utensilien.
Hilfe aus Österreich
Die MIVA ist ein Hilfswerk der katholischen Kirche und finanziert durch Spenden Fahrzeuge für pastorale, soziale und medizinische Einsätze in aller Welt. Je nach Bedarf PKW oder Geländewagen, Motorräder, Fahrräder, Traktoren, landwirtschaftliche Geräte, fallweise auch Boote oder kleine Schiffe, Rollstühle und Lasttiere. Pro Jahr erreichen die MIVA-Zentrale in Stadl-Paura in Oberösterreich weit über eintausend Ansuchen aus aller Welt. Zwischen 300 und 400 Projekte können weltweit unterstützt werden.
(Infos: www.miva.at/Fahrradaktion2021)
Quelle: kathpress