Solidaritätspreis: "KirchenZeitung" und Diözese ehren Preisträger 2020
Mit einem corona-bedingt klein gehaltenen Festakt im Innenhof des Linzer Landhauses haben die "KirchenZeitung" sowie die Diözese Linz die Preisträger des "Solidaritätspreises 2020" geehrt. Die neun Preisträgerinnen und Preisträger waren bereits im vergangenen Jahr benannt worden, die Ehrung musste jedoch coronabedingt auf heuer verschoben werden. Der zum 27. Mal vergebene Preis würdigt Menschen, die sich in besonderer Weise durch solidarisches und gemeinwohlorientiertes Handeln hervorgetan haben.
Vergeben wurde die Auszeichnung am Mittwochabend im Beisein von Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer, "KirchenZeitung"-Chefredakteur Heinz Niederleitner und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer im Innenhof des Linzer Landhauses. Geehrt wurden mit dem insgesamt mit 12.500 Euro dotierten Preis neun Personen in den drei Kategorien Einzelperson, Lebenswerk, Gruppen und Jugendprojekte.
Bischof Scheuer würdigte die Preisträgerinnen und Preisträger und ihre Projekte als "Best-Practice-Beispiele gelebter Solidarität". Gerade in Pandemie-Zeiten brauche es solche Vorbilder gemeinwohlorientierten Handelns, unterstrich der Bischof. "Gut aufeinander zu achten ist nicht selbstverständlich - aber alternativlos". Es brauche ein "beständiges Streben nach mehr Miteinander, nach mehr Rücksichtnahme, nach mehr Gerechtigkeit". Die Preisträger würden eben dies vorbildhaft sichtbar und so "diese Welt ein Stück solidarischer und damit besser" machen, so Scheuer.
In seinen Grußworten würdigte auch Landeshauptmann Stelzer die Ausgezeichneten als "umsichtige Ermöglicher", die sichtbar machen, "dass Solidarität in Oberösterreich viele Gesichter und noch viel mehr helfende Hände hat." Beeindruckt vom "großen Engagement für Gerechtigkeit, Friede und den Zusammenhalt in der Gesellschaft" zeigte sich in Grußworten auch Soziallandesrätin Gerstorfer.
Posthume Auszeichnung für Aschbauer
Der Preis in der Kategorie "Lebenswerk" ging an die langjährige Diözesansekretärin des Katholischen Akademikerverbands der Diözese Linz, Irmgard Aschbauer, für die "Kunst des Brückenbauens". Die Mitbegründerin des Mauthausen-Komitees Österreich gründete Initiativen zur Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus und setzte sich für eine Gedenkkultur ein. Die Auszeichnung wurde ihr posthum zugesprochen - sie erlag im vergangenen Dezember einem Krebsleiden.
Marianne und Gerald Frauendorfer von der Flüchtlingsarbeit St. Peter, Martin Kranzl-Greinecker für die Gedenkarbeit der "Kinder von Etzelsdorf" in Wels und Simone Strobl vom Verein "Pusteblume" in Wels erhielten die Auszeichnung in der Kategorie "Einzelpersonen". Das Ehepaar Frauendorfer hilft geflüchteten Menschen u. a. beim Erlernen der deutschen Sprache oder bei Behördengängen. Kranzl-Greinecker lässt seit 2001 die Opfer des "fremdvölkischen Kinderheims" im Schloss Etzelsdorf nicht in Vergessenheit geraten. Strobl engagiert sich für die Anerkennung sogenannter "Sternenkinder", die vor, während oder bald nach der Geburt verstorben sind
Die "Gruppen"-Preise gingen heuer an das integrative Schwimmteam rund um Joe Gokl in Oedt, die "Special Delphins", sowie an das "B-fair"-Projekt der Pfarre Sattledt für Nachhaltigkeit und globale Fairness und die integrative Frauenfußball-Mannschaft Vöcklabruck, die von Sr. Elisabeth Siegl initiiert wurde.
Das Team aus Jugendlichen rund um das Projekt "Weihnachten ohne dich", das Jugendlichen Trost und Platz für Trauer bietet, erhielt dieses Jahr den Preis in der Kategorie "Jugend". Ausgezeichnet wurde auch Jakob Pichler für sein soziales Engagement in Uganda. (Infos: www.solipreis.at)
Quelle: kathpress