Wiedereröffnung der Jubiläumsausstellung "Pannonische Geschichten"
Die wiedereröffnete Sonderausstellung "Pannonische Geschichte(n). 60 Jahre Diözese Eisenstadt - 100 Jahre Land Burgenland" im Diözesanmuseum Eisenstadt zeigt aktuell den zweiten Zyklus zu den Entstehungsgeschichten der Diözese und des Burgenlandes. Darüber hinaus reflektiert sie mit zeitgenössischer Kunst und stellt Zukunftsperspektiven in den Raum. Die Ausstellung läuft bis zum 11. November.
Die für 2020 und 2021 konzipierte Doppelausstellung "Pannonische Geschichten" machte vergangenen Oktober auf das 60-jährige Bestehen der Diözese Eisenstadt aufmerksam und thematisiert heuer die 100-jährige Geschichte des Burgenlandes. Beide Ausstellungskonzepte sind ab sofort mit Tragen einer FFP2-Maske und dem Einhalten der gewohnten Abstandsregelungen wieder möglich, berichtete Bernhard Waldhäusl, Leiter des Diözesanmuseums Eisenstadt, im Gespräch mit Kathpress. Führungen werden aus Sicherheitsgründen aber noch keine angeboten.
In der Schau auf 1800 Quadratmetern werden Artefakte der römischen Antike, historische Exponate wie kirchenpolitische Schriftstücke, Mobiliar, liturgische Kleidung und eine Vielzahl an Geschichten über bedeutsame Frauen und Männer des Burgenlandes und der Diözese gezeigt.
Zu einer Gegenüberstellung von Geschichte und Vergangenheit der Kirche und des Bundeslandes kommt es am Beispiel von eigens für die Ausstellung konzipierten Aquarellen und Druckgrafiken des Grazer Künstlers Herwig Tollschein mit barocken Paramenten (Ordensgewändern) aus der Propsteipfarre Eisenstadt-Oberberg. Ebenfalls in der Ausstellung ist ein Restaurierungsprojekt von historischen Zunftfahnen, das in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Burgenland gestartet wurde. Auch ein Gemäldezyklus mit der Darstellung franziskanischer Heiligen des Barockmalers Stephan Dorfmeister ist zu sehen.
Prägende Persönlichkeiten
Auf mehrere historische und prägende Persönlichkeiten macht die Ausstellung aufmerksam, darunter eine gewisse Frau Rhuska, die das Ornat des ersten Eisenstädter Bischofs Josef Schoiswohl anfertigte, den dafür benötigten Brokatstoff aus den Niederlanden einschmuggelte und die "Burgenländische Werkstätte" gründete. Weiters wird Pater Kapistran Pieller vorgestellt, der sich als ehemaliger Vorsteher des Franziskanerklosters in Eisenstadt während des Zweiten Weltkriegs der Widerstandsgruppe "Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreichs" angeschlossen hatte. Nach einem langen Leidensweg in Gestapo-Haft wurde er 1944 zum Tode verurteilt und im April 1945 erschossen. In der Ausstellung sind einige Schriften zu sehen, die er während seiner Haftzeit verfasste und Zeugnis von seinem Widerstand gegenüber dem NS-Regime ablegen.
2021 ist im Rahmen der Ausstellung auch ein Schwerpunkt auf die bisherigen Landeshauptleute dazugekommen, sagte Waldhäusl. Der Museumsleiter berichtet weiter, dass die üblichen Besucherzahlen im Diözesanmuseum 2020 coronabedingt um rund drei Viertel gesunken sind.
Die Sonderausstellung im Eisenstädter Diözesanmuseum wird bis 11. November 2021 gezeigt und kann Mittwoch bis Samstag von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr besucht werden; an Sonn- und Feiertagen zusätzlich nach Voranmeldung.
Quelle: kathpress