Sierra Leone: Hilfe aus Österreich für Opfer des Armenviertel-Brandes
Nach dem verheerenden Feuer in Susan's Bay, dem größten Armenviertel von Sierra Leone, ruft das österreichische Hilfswerk "Jugend Eine Welt" zur Hilfe für die notleidenden Bewohner auf. Über 7.000 Menschen des Vorortes der Hauptstadt Freetown hätten bei der Katastrophe Ende März ihr Hab und Gut verloren und seien obdachlos, teilte die Hilfsorganisation am Montag mit. Über die vor Ort tätige Partnerorganisation "Don Bosco Fambul" würden derzeit Notunterkünfte bereitgestellt und es gebe eine Versorgung mit Essen, Hygieneartikeln und Kleidung.
In der an der Atlantikküste gelegenen Siedlung Susan's Bay leben rund 15.000 Menschen auf engstem Raum und unter schlechten hygienischen Bedingungen, wobei es sowohl an medizinischer Betreuung als auch an Schulen und sogar an Straßen weitgehend fehlt. Der schwierige Zugang zur Siedlung wurde beim Ausbruch des Großbrandes zum Verhängnis: Zwar war die Feuerwehr rasch alarmiert, sie konnte jedoch nicht passieren und das Feuer nur schwer unter Kontrolle bringen.
Die Folgen des Brandes, der wohl durch mangelhafte elektrische Leitungen oder unbeaufsichtigtes Feuer ausgebrochen war, waren fatal: Hunderte Hütten in Susan's Bay brannten komplett nieder, 1.597 Familien mussten vor den Flammen fliehen. "Die Menschen mussten um ihr Leben rennen. Hunderte Kinder sind noch immer vermisst, sie haben im Chaos ihre Eltern verloren", schilderte "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. Vielen sei nur die Kleidung am Leib geblieben, während sie das wenige, was sie besaßen, verloren hätten.
Projektpartner des Hilfswerks vor Ort ist das Kinderschutzzentrum "Don Bosco Fambul", das bereits im Dezember 2016 bei einer ähnlichen Brandkatastrophe - damals wurde die informelle Siedlung "Angola Town" komplett vernichtet - Soforthilfe dank der Unterstützung aus Österreich leistete. Salesianerpater Jorge Crisafulli, der Leiter des Zentrums, erklärte, auch diesmal helfe man rasch und unbürokratisch. Sorge bereit dem Ordensmann, dass in den vergangenen Jahren die Anzahl wie auch das Ausmaß der Feuer zugenommen hat: Trockenheit und Winde würden, ähnlich wie auch in Südafrika, das Ausbreiten der Feuer begünstigen.
(Info: Jugend Eine Welt, Spendenkonto IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000, www.jugendeinewelt.at)
Quelle: kathpress