Bischöfe führen erstmals Spitzengespräch mit NEOS
Erstmals ist eine Delegation der Österreichischen Bischofskonferenz zu einem Spitzengespräch mit "NEOS - Das Neue Österreich und Liberales Forum" zusammengetroffen. Das ursprünglich im Wiener Erzbischöflichen Palais geplante Gespräch fand am Freitagnachmittag aufgrund der erhöhten Corona-Schutzmaßnahmen in Ostösterreich als Videokonferenz statt. Dabei waren die Bischofskonferenz durch ihren Stellvertretenden Vorsitzenden, den Linzer Bischof Manfred Scheuer, sowie durch Kardinal Christoph Schönborn und NEOS mit der Vorsitzenden Beate Meinl-Reisinger sowie Nationalrat Nikolaus Scherak hochrangig vertreten. Weitere Gesprächsteilnehmer waren der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl, der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky sowie Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka.
Im Fokus der zweistündigen Videokonferenz standen aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellungen sowie Themen, die für beide Seiten von Bedeutung sind. Beim Austausch über das grundsätzliche Verhältnis von Religion und Politik kamen auch religionsrechtliche Themen etwa im Zusammenhang mit der Präsenz von Kirche und Religion im öffentlichen Raum oder der steuerrechtlichen Stellung von Kirchen und Religionsgesellschaften zur Sprache, wie "Kathpress" gegenüber bestätigt wurde.
Weitere Gesprächspunkte betrafen die gesellschaftliche Solidarität und Themen rund um Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie Asyl und Migration. Dabei ging es auch um die Aufnahme von Flüchtlingen aus Lesbos und das Thema Präventivhaft. Darüber hinaus wurden die anstehenden rechtlichen Regelungen zum assistierten Suizid besprochen.
Der erstmals in dieser Form geführte Austausch mit NEOS ist Teil eines regelmäßigen Dialogs mit den politischen Spitzen des Landes, den die Bischofskonferenz zuletzt intensiviert hat. So gibt es seit über zwei Jahren Spitzengespräche der Bischofskonferenz mit allen im Parlament vertretenen Parteien. Nach Begegnungen mit ÖVP, SPÖ, FPÖ und zuletzt den Grünen kam es jetzt zum ersten offiziellen Spitzentreffen der 2012 gegründeten liberalen Partei mit der Katholischen Kirche. NEOS ist seit der Nationalratswahl 2013 im Parlament vertreten.
Quelle: kathpress