Weihbischof Hofer: Geistliche Berufungen brauchen förderndes Klima
Die kirchliche Sorge um geistliche Berufungen braucht das Gebet dafür, aber darüber hinaus noch mehr. Das hat Hansjörg Hofer, Weihbischof für die Erzdiözese Salzburg und in der Österreichischen Bischofskonferenz für Berufungspastoral zuständig, in der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" (22. April) betont. Er nannte z. B. das Bemühen um ein Klima, in dem Berufungen wachsen und gedeihen können, und den Mut, junge Menschen darauf anzusprechen und zu motivieren. "Wichtig ist ebenso, jene, die sich auf den Weg gemacht haben, zu begleiten und ihnen auch zu sagen, dass wir uns über ihre Berufung freuen", sagte Hofer in dem einem Interview anlässlich des bevorstehenden 58. Weltgebetstags für geistliche Berufungen.
Der am 25. April zum 58. Mal stattfindende Weltgebetstag steht in Österreich unter dem Thema "Worauf wartest du?" Dazu der Salzburger Weihbischof: "Gott ist von seinem Wesen her ein Rufender. Und er ruft auch heute. Die Frage ist nur, ob wir sein Rufen hören bzw. wie wir darauf reagieren." Hofer verwies auf den Propheten Jesaja, der Gottes Ruf bereitwillig folgte, und auf den Propheten Jeremia, der zuerst gezögert und alle möglichen Einwände dagegen vorgebracht habe. "Doch worauf sollen wir denn warten?", so Hofer. "Gott will nichts anderes, als dass unser Leben gelingt. Wer ihm voll Vertrauen folgt, wird es nicht bereuen."
Als den besten Nährboden für neue Berufungen bezeichnete der Bischof Familien, in denen der Glaube mit Freude gelebt wird. Auch ihnen sollte das Gebet der Katholiken gelten. Auch Laienchristen hätten durch die Taufe Anteil am sogenannten gemeinsamen oder allgemeinen Priestertum und seien dadurch "befähigt und auch berufen, alle Bereiche des Lebens im Namen Gottes als Sauerteig zu durchdringen und für Gott Zeugnis abzulegen". Priester stünden ganz und gar im Dienste der Gläubigen, erklärte Hofer. Um sie darin zu stärken, seien sie geweiht.
Das Canisiuswerk bemühe sich auf vielfältige Weise, das Thema "Berufung" in der Kirche wach zu halten, teilte der auch für diese Institution in der Bischofskonferenz zuständige Weihbischof mit: es gebe die Zeitschrift "miteinander", einen monatlichen elektronischen Newsletter, eine Website und Präsenz in den Sozialen Medien, weiters Materialien und Behelfe, die Teilnahme an Berufsinformationsveranstaltungen u.a. Auch die jährliche Organisation des Weltgebetstages für Geistliche Berufungen obliege dem Canisiuswerk.
Heiliger Josef steht heuer im Mittelpunkt
Der Weltgebetstag wird jährlich am vierten Sonntag in der Osterzeit, dem sogenannten "Sonntag des Guten Hirten", gefeiert - heuer am 25. April. In seiner Botschaft dazu stellte Papst Franziskus den heiligen Josef in den Mittelpunkt, den er als "ein Musterbeispiel für das Annehmen der Pläne Gottes" würdigte.
Als regelmäßige "Atempause" für Berufungen lädt das geistliche Begegnungszentrum "Quo vadis?" in Wien jeden Montag bis Freitag von 12 Uhr bis 12.15 Uhr zu Innehalten in der Hektik des Alltags und einem kurzen Gebet ein. Das Canisiuswerk gestaltet dieses Gebet an jedem ersten Donnerstag im Monat, dem monatlichen Gebetstag für geistliche Berufungen.
Quelle: kathpress