"Jugend Eine Welt": Appell zum Welttag der Straßenkinder
Beim weltweiten Bemühen um eine Bewältigung der Corona-Folgen gilt für das kirchennahe Hilfswerk "Jugend Eine Welt" der Grundsatz: "Wir dürfen nicht auf die Straßenkinder vergessen!" In einem Appell zum "Welttag der Straßenkinder" (12. April) betonte das Hilfswerk am Montag, Kindern ohne Zuhause müsse auch nach der Corona-Pandemie der Zugang zu Gesundheits- und Bildungseinrichtungen ermöglicht werden. Diese Forderung an die internationale Staatengemeinschaft erhob das "Consortium for Street Children" (CSC), dem auch "Jugend Eine Welt" angehört.
Millionen Kinder und Jugendliche, deren Lebensmittelpunkt die Straße ist, seien durch die Corona-Pandemie noch weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden. Die wiederholt verhängten Sperren des öffentlichen Lebens hätten ihnen buchstäblich ihre Lebensgrundlage entzogen, wies "Jugend Eine Welt" hin. Laut Meldungen von CSC-Mitgliedern aus verschiedenen Länder sind die Kinder zudem einem erhöhten Risiko von Gewalt, Diskriminierung und Kriminalisierung ausgesetzt. Der Zugang zu staatlicher Nothilfe, zu Spitälern, Schulen und Sozialdiensten sei Straßenkindern jedoch vielfach - etwa aufgrund bürokratischer Hürden - verwehrt geblieben. Private Organisationen und Initiativen mussten einspringen, um die von den Straßen vertriebenen Kinder mit überlebenswichtigen Dingen wie Essen zu versorgen.
Während sich dank der Impfungen ein Weg aus der weltweiten Corona-Pandemie abzuzeichnen beginne, könnte die Situation für die Straßenkinder sogar schlimmer werden, befürchtet "Jugend Eine Welt". Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie würden gerade im Globalen Süden dafür sorgen, dass bei Sozial-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen gespart werden muss. "Straßenkinder sind damit noch stärker gefährdet, von solchen Diensten ausgeschlossen zu bleiben", warnte das internationale Konsortium. Deshalb müssten die betroffenen Staaten Zugangsbarrieren wie zum Beispiel die Anforderung einer festen Wohnadresse oder gültiger Ausweisdokumente beseitigen.
Projektpartner verstärken Hilfe
Die Don-Bosco-Projektpartner von "Jugend Eine Welt" haben sich laut Geschäftsführer Reinhard Heiserer während der Corona-Pandemie ganz besonders um das Wohl von Straßenkindern gekümmert. Die Tore der in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas vorhandenen Schutz-Einrichtungen seien noch weiter geöffnet worden, um betroffenen Kindern gerade in Zeiten von Lockdowns und Sperren des öffentlichen Raumes einen sicheren Unterschlupf zu gewähren und ihnen elementare Dinge wie Nahrung, sauberes Trinkwasser sowie medizinische Hilfe zur Verfügung zu stellen.
Bei dieser unbürokratischen Hilfe werde kein Kind nach einem gültigen Ausweis gefragt oder müsse angeben, warum es auf der Straße lebt und arbeitet, versicherte Heiserer. Für jene, die in den Hilfszentren bleiben, würden Möglichkeiten der Reintegration in ihre Familien und in einen geregelten Schulbetrieb geprüft. Um diese Projekte sowie Stipendienprogramme für Straßenkinder auch in der "Nach-Corona-Zeit" unterstützen zu können, bittet "Jugend Eine Welt" in Österreich um finanzielle Mithilfe.
(Info und Spenden: www.jugendeinewelt.at)
Quelle: kathpress