Elbs: Ostern hoffnungs- und rücksichtsvoll feiern
Auch 2021 gilt es Ostern coronabedingt wieder "rücksichtsvoll zu feiern, denn wir leben immer noch in einer Pandemie": Daran hat der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs in einem Interview in den "Vorarlberger Nachrichten" (Donnerstag) erinnert. Da die Coronakrise schwer auf der Welt liege, sei der bewusste Blick auf das Gute und Heilende besonders wichtig: "Was wir als Menschen untereinander brauchen ist mehr Respekt und Dialog, denn wir befinden uns alle in der gleichen Situation."
Trotz Corona könne Ostern hoffnungsvoll gefeiert werden, betonte Elbs. Ostern erinnere nämlich daran, dass Hoffnung und Vertrauen in das Leben stärker als alles sei, was Menschen vernichtet oder das Leben zerstört. Es sei ein "Fest gegen die Schwerkraft des Lebens", weshalb es hilfreich sei, die eigene Lebensgeschichte zu reflektieren und danach zu suchen, was in Notsituationen Hoffnung gegeben habe. "Das, was mich im Leben gestärkt hat, stärkt mich auch heute", so Elbs.
Als Beispiele für "österliche Erfahrungen der Auferstehung" im Leben von Menschen nannte Elbs Momente der Versöhnung, des Neuanfangs oder auch Erfolgserlebnisse. Der christliche Glaube ermutige dazu, "in jeder Situation das Rettende zu sehen" und schenke zudem Trost und Freude, indem der Kurzsichtigkeit der panisch, traurig und depressiv machenden Angst der "Weitblick der Hoffnung" entgegengestellt werde.
Als positive Aspekte der Pandemie strich Elbs das Erwachen von Nächstenliebe und Solidarität oder die Neuentdeckung von Schöpfung, Natur und Nachhaltigkeit hervor. Ausgehend von der Frage, was die Welt langfristig lebensfähig macht, werde es nötig sein, die Normalität wie auch die Wirtschaft oder Beziehungen der Menschen untereinander "neu zu denken". Denn, so der Bischof: "Die Normalität, wie wir sie vorher gekannt haben, gibt es nicht".
Bezüglich der brennenden Regenbogenfahnen in Vorarlberg betonte Elbs, dass Einsatz für Respekt und Dialog weiterhin nötig seien. Die Gesellschaft und auch jeder Einzelne müsse sich dafür "ganz bewusst" entscheiden. Zuvor hatten Unbekannte zwei Fahnen angezündet, die auf kirchlichen Gebäuden als Protest gegen das vatikanische Verbot einer Segnung homosexueller Partnerschaften gehisst worden waren.
Quelle: kathpress