Schwarz: Kirchenfernen die "Liebenswürdigkeit Gottes" zeigen
"Eine sehr schmerzvolle Erfahrung" hat es der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz genannt, dass in den Kirchen nicht nur die junge Generation oftmals fehle, sondern zunehmend auch die Generation 50plus. Die Gründe, warum Menschen der Kirche fernbleiben, seien sehr unterschiedlich. Er sei als Bischof bemüht, "die Menschen einzuladen, um sie von der Liebenswürdigkeit unseres Gottes zu überzeugen", sagte Schwarz im Osterinterview der Diözesanzeitung "Kirche bunt". Und er lade auch ein, das Gespräch mit Priestern und Laien zu suchen, um den Weg in die Kirche finden oder zurückfinden zu können. Es gelte ein Angebot zu schnüren, durch das sich die Menschen "angesprochen fühlen und das Vertrauen in die Kirche wiederfinden können".
Er wolle junge, aber auch die nicht mehr so jungen Menschen anregen, gemeinsam zu überlegen, wo sie in Ihrem Leben Unterstützung brauchen und wie die Kirche mit ihren Inhalten und Angeboten da eine Hilfe sein kann. "Es braucht beides: Die (jungen) Menschen, die kommen, und wir als Kirche, die attraktiv ist für die Sorgen und Nöte der jungen Generation", erklärte Schwarz. "Deshalb suche ich als Bischof nach Themen und Möglichkeiten, von denen sich die jungen Menschen angesprochen fühlen."
Es braucht "zeitgemäße Organisation"
Angesprochen auf den Neustrukturierungsprozess in der Diözese St. Pölten meinte Schwarz, es gehe dabei um die Zukunftsfähigkeit der Verwaltung "mit dem großen Ziel, mit einer zeitgemäßen Organisationsform und einer von verbesserter Kommunikation geprägten Zusammenarbeit die Kirche in Evangelisierung und sozialer Geschwisterlichkeit zu stärken".
Mit Blick auf die Diözese in zehn Jahren wünsche er sich, "dass sich die Menschen von unseren Themen und Liturgien angesprochen fühlen und dass die Haltungen gegenüber anderen Mitmenschen innerhalb und außerhalb der Kirche einem christlichen Umgang entsprechen", wie Schwarz ausführte. Sein größter Wunsch sei es, "mit Jesus in unserer Mitte und gestärkt von seinem Geist Menschen mit Sehnsucht nach einem Leben mit Gott in neuen Feldern der Seelsorge zu finden und begleitend zu unterstützen".
Gerade in Corona-Zeiten gelte es die Osterbotschaft in Erinnerung zu rufen: "Der Karfreitag ist nicht die Endstation." Auch "diese schreckliche Zeit" der Pandemie werde vorübergehen, so der Bischof. "Gerade in leidvollen Zeiten brauchen wir Menschen die Erinnerung daran, dass alles wieder gut werden wird."
Quelle: kathpress