Erzdiözese Wien verzeichnet Comeback der "Fastenkrippe"
Mit Krippen verbindet man das Weihnachtsgeschehen mit der Heiligen Familie im Stall von Bethlehem - aber es gibt auch Fasten- bzw. Passionskrippen, die Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu Christi darstellen. In einer Aussendung der Erzdiözese Wien ist sogar von einem "Comeback der Fastenkrippe" die Rede, die zwar nicht annähernd so verbreitet wie die Weihnachtskrippe, aber dennoch in einigen Pfarren zu bestaunen ist. Diese Szenerien des Ostergeschehens erfreuten sich speziell in der Barockzeit großer Beliebtheit, im Zug des aufklärerischen Josephinismus verschwanden sie in Österreich beinahe, zuletzt gab es wieder einen Aufschwung. "In den Tagen vor Ostern sind die Fastenkrippen wieder an verschiedenen Orten der Erzdiözese Wien zu sehen", hieß es.
Die Ursprünge der "Fasten"- oder "Passionskrippen" liegen in Südeuropa. Mit den oft aufwendig gestalteten Darstellungen des Heiligen Grabes wollten Jerusalempilger ihre spirituellen Erfahrungen in ihre Heimat mitbringen. Meist handelt es sich bei diesen Krippen um lebensgroße oder gar überlebensgroße Darstellungen des Leidens und Sterbens Christi. Gefördert wurde diese Tradition laut der Aussendung vor allem von den Franziskanern, aber auch von den Jesuiten, die die Reform der katholischen Kirche in der frühen Neuzeit vorantrieben.
In der Hochblüte während des Barock waren die Krippen jedoch selten für den Hausgebrauch bestimmt. Nur in den wenigsten Fällen hatten sie wohnungstaugliche Größen. Ihr Platz war und ist zunehmend wieder in Kirchen und Klöstern. Dort stehen sie oft schon aus praktischen Gründen allerdings nicht nur in der Fasten- und Osterzeit, sondern durchaus auch das ganze Jahr über, was ihnen auch den Namen "Jahreskrippe" einbrachte.
Es gibt auch neu gefertigte Krippen
Als besonders schönes Beispiel für eine Fasten- oder Jahreskrippe nennt die Erzdiözese Wien etwa jene in der Kirche Maria Geburt ("Waisenhauskirche") am Wiener Rennweg. In der Peterskirche in der Wiener Innenstadt sind bis Ostern einige Exemplare zu sehen, die der "Verein von Krippenfreunden Wien-Niederösterreich" zur Verfügung stellte. Auch das "1.niederösterreichische Krippenmuseum" in Vösendorf zeigt am 27. und 28. März Fastenkrippen aus der ganzen Welt.
Es gibt aber auch neue Arrangements: In den Pfarren Atzgersdorf, Hasenleiten oder Mühlberg am Manhartsberg seien "mit viel Liebe zum Detail neue Passionskrippen geschaffen" worden "und inspirieren Jung und Alt".
Quelle: kathpress