"Don Bosco Haus" in Wien schließt seine Pforten
Die Salesianer Don Boscos Österreichs schließen mit Ende des Jahres 2021 ihr "Zentrum für Jugend- und Erwachsenenbildung" im 13. Wiener Gemeindebezirk, bekannt als "Don Bosco Haus - Wien". In ihrer Aussendung dazu am Mittwoch nennt die Ordensgemeinschaft "abnehmende personelle und materielle Ressourcen" als Grund dafür, "weitreichende Veränderungen vornehmen" zu müssen. Anstehende Investitionen in den Beherbergungsbetrieb hätten die Entscheidung der Salesianer notwendig gemacht. Die Schließung erfolge jedoch "mit dem Blick auf unser 'Kerngeschäft', dem Einsatz für junge Menschen", erklärte Provinzial P. Siegfried M. Kettner. Frei werdende Ressourcen sollen künftig für die außerschulische Jugendbildung aufgewendet werden.
Insbesondere die beliebten "Orientierungstage für Schulklassen" blieben weiterhin als wichtiges Aufgabenfeld erhalten. Seit vielen Jahren wird diese Form der außerschulischen Bildung nicht nur von den Salesianern und nicht nur in Wien, sondern in allen österreichischen Diözesen von der Katholischen Jugend angeboten, hieß es. Die Wiener Kommunität will Orientierungstage für Oberstufenklassen und Projekttage für die Unterstufe ab 2022 im Salesianum im 3. Wiener Gemeindebezirk fortsetzen, teilte die Leiterin des Salesianer-Teams für Jugendbildung, Maria-Theres Welich, mit.
Provinzial Kettner äußerte Wehmut über die Schließung des "Don Bosco Hauses": "Bei aller Betroffenheit denken wir auch an das viele Gute und Segensreiche, das seit der Grundsteinlegung 1985 im Don Bosco Haus geschehen ist." Die Provinzleitung als Trägerin dankte den Mitarbeitenden und allen, die das Don Bosco Haus bisher als Ort für ihre Veranstaltungen wählten.
Bestehen bleibe jedoch die Jugendbildungsarbeit der Salesianer Don Boscos und damit "wesentliche Akzente in der Jugendarbeit und -pastoral". Jungen Menschen, die persönliche und religiöse Vertiefung suchen, bietet der Orden weiterhin neben dem Schwerpunkt von Orientierungs- und Projekttagen für Schüler ein umfassendes spirituelles und persönlichkeitsbildendes Programm.
Seit 1903 in Österreich engagiert
Bereits seit 1903 setzen sich die Salesianer Don Boscos in Österreich nach dem Vorbild ihres Ordensgründers Johannes Bosco (1815-1888; "Don Bosco") besonders für benachteiligte Jugendliche ein. Zurzeit betreuen 46 Salesianer Pfarren und Jugendzentren, Studenten- und Schülerwohnheime und laden in der Salesianischen Jugendbewegung zu Freizeitaktivitäten und religiösen Angeboten ein. Sie fördern auch die soziale Jugendarbeit und bieten Freiwilligeneinsätze für junge Erwachsene in Ländern des Südens mit dem "Verein Volontariat bewegt" an.
Weltweit gibt es 14.500 Salesianer in 134 Nationen. Sie bilden den zweitgrößten Männerorden der katholischen Kirche.
Quelle: kathpress