"Aktion Leben" kritisiert "Engführung" in der Frauenpolitik
Die "Aktion Leben" hat eine "Engführung" in der österreichischen Frauenpolitik bemängelt. Diese besteht nach Ansicht des unabhängigen Vereins darin, eine Statistik zu Schwangerschaftsabbrüchen abzulehnen. Eine so verstandene Frauenpolitik agiere "nur noch symbolisch, aber nicht mehr zum Wohl aller Frauen", kritisierte Generalsekretärin Martina Kronthaler am Freitag in einer Aussendung zum Weltfrauentag (8. März). "Aktion Leben" vertrete die Anliegen von Frauen, die in schwierigen Lebenslagen schwanger sind. "In der Politik besteht wenig Interesse, mehr darüber zu erfahren", wandte sich Kronthaler gegen die Dialogverweigerung gerade von Frauenorganisationen des "linken" Politspektrums.
Das Desinteresse vieler Politikerinnen an der Situation ungewollt schwangerer Frauen "zeigt die Eindimensionalität der handelnden Akteurinnen", wie es in der Aussendung heißt. Die Ablehnung einer seriösen österreichweiten Statistik als Basis für Prävention mit den "unsinnigsten Argumenten" stehe für eine Politik, die "spaltet", statt Brücken zu bauen. Seriöser Frauenpolitik müsse es aber ein Anliegen sein zu erfahren, wie viele Schwangerschaftsabbrüche hierzulande durchgeführt werden. "Diese Zahlen sagen etwas aus", argumentierte Kronthaler: "Wie viele Frauen sind in welcher Altersgruppe betroffen? Um das wievielte Kind geht es? Wie wurde verhütet?"
Schwangere und Mütter "alleingelassen"
Anhand solcher Antworten könnten zielgruppengerechte Angebote gesetzt und überprüft werden. Eine hohe Zahl an Abtreibungen zeige den jeweiligen Regierungen, "dass etwas nicht stimmt mit ihrer Politik, dass es zu wenige Informationen gibt, zu wenig elternfreundliche Angebote, dass Frauen mit Kindern benachteiligt sind, dass sich Frauen in bestimmten Situationen keine Kinder bekommen trauen, obwohl sie vielleicht gerne Mutter sein wollen".
Es gelte endlich daran zu arbeiten, "dass eine Frauenbiografie mit Kindern frei von Benachteiligungen verläuft", betonte Kronthaler. Schwangere und Frauen mit Kleinkindern würden mit ihren speziellen Sorgen alleingelassen. Derzeit sei wieder verstärkt das Drängen auf kostenlose Schwangerschaftsabbrüche und einen leichteren Zugang dazu feststellbar. "Wir vermissen einen offenen Zugang, der echte Wahlfreiheit ermöglicht", so die "Aktion Leben".
Oft sei es nur ihr Verein, der auf Probleme hinweise oder konkret und verlässlich auch über einen längeren Zeitraum hinweg helfe und Betroffene mit den richtigen Stellen vernetze, so die Generalsekretärin. Die "Aktion Leben" biete Frauen und ihren Familien ein großes Leistungsspektrum: soziale Beratung, psychologische Begleitung, vorgeburtliche Beziehungsförderung, Beratung nach einem Abbruch, ergebnisoffene Beratung im Konfliktfall, finanzielle Unterstützung, verlässliche Auskünfte, das Vertreten ihrer Anliegen in der Politik. Zehntausende Frauen hätten in den vergangenen Jahrzehnten "ergebnisoffene" Hilfe und Unterstützung bei dem partei- und konfessionsunabhängigen gemeinnützigen Verein gefunden - ungeachtet ihrer Herkunft oder Religion.
(Infos: www.aktionleben.at, www.fakten-helfen.at)
Quelle: kathpress