Weltgebetstag der Frauen: Gebet und Solidarität gehören zusammen
Am Freitag, 5. März, wird anlässlich des ökumenischen Weltgebetstages der Frauen rund um den Erdball in 170 Ländern gebetet und gefeiert. Zugleich wird aber auch bei den Gottesdiensten um Spenden für Hilfsprojekte in aller Welt gesammelt. In Österreich haben sich Frauen verschiedenster Konfessionen zum "Ökumenischen Nationalkomitee Österreich" zusammengeschlossen. Sie bereiten zum einen den Weltgebetstag vor und sorgen zum anderen für die Abwicklung zahlreicher Hilfsprojekte.
In Indien unterstützt der Weltgebetstag beispielsweise die Arbeit der "Dominican Missionary Sisters of the Rosary". Die Ordensfrauen arbeiten bereits seit 1954 in der Millionenstadt Ahmedabad im indischen Bundesstaat Gujarat vorwiegend mit armen Frauen und Kindern. Das Hauptziel der von den Schwestern geführten Einrichtung St. Mary's Nursing Home ist es, durch berufliche Schulungen und diverse weitere Kursangebote, die Fähigkeiten von Frauen zu verbessern und ihnen so Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen.
Im mittelamerikanischen Guatemala unterstützt der Weltgebetstag das Jugendzentrum "MilFlores" in Peten. Dieses wurde 2011 eröffnet, um Kindern sowie jungen Mädchen und Jungen aus den ärmsten Familien, die in der umliegenden Region leben, einen sicheren Ort zu bieten und eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Der Fokus liegt vor allem auf indigenen Kindern und Jugendlichen, da diese in Guatemala immer noch benachteiligt werden. Das Projekt beinhaltet Trainings in den Bereichen ökologische Landwirtschaft, Bäckerei sowie Führung und Gründung von Kleinstunternehmen.
In Nordmazedonien unterstützt der Weltgebetstag eine Beratungsstelle für Roma-Mädchen. Viele dieser Mädchen haben nur eine kurze Kindheit und werden bereits mit 14 Jahren verheiratet und früh Mutter. Meist bedeutet die Ehe das Aus für ihre Ausbildung. Es entsteht ein Teufelskreis aus Armut und Perspektivlosigkeit. Im Rahmen des Hilfsprojekts in Ohrid werden öffentliche Veranstaltungen und Einzelgespräche zu den Themen Sexualität, Hygiene, Pädagogik und Frauenrechte angeboten. Die Mädchen erhalten auch Unterstützung bei der Wahl einer weiterführenden Schule sowie bei der Arbeitssuche. Ziel des Projekts ist es, die Anzahl der Kinderehen zu reduzieren und den Anteil von Roma-Mädchen mit Schulabschluss oder sogar Studium zu erhöhen.
Die liturgischen Vorlagen für die weltweiten Gottesdienste am Weltgebetstag wurden heuer von Frauen aus Vanuatu, einem Inselstaat im Südpazifik, vorbereitet. Und auch in Vanuatu wird von Österreich aus geholfen: Der Weltgebetstag unterstützt das Frauennetzwerk "femLINKpacific", das u.a. auf Vanuatu tätig ist. Das Frauennetzwerk setzt sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte generell ein. Der Fokus liegt auf Medien- und politischer Anwaltschaftsarbeit für geschlechtergerechtere Entscheidungsstrukturen.
(Weitere Informationen zu Projekten, Gottesdienstzeiten etc. unter www.weltgebetstag.at; Spendenkonto: Erste Bank, IBAN: AT73 2011 1822 5964 1200)
Quelle: kathpress