Frauen-Empowerment führt zu mehr Frieden und Sicherheit
Zur Förderung von Frauen in allen Lebens- und Arbeitsbereichen hat der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien, Janusz Urbanczyk, aufgerufen. Die Ermächtigung von Frauen sei für die globale Sicherheit, Stabilität und nachhaltige Entwicklung von hoher Bedeutung, erklärte der Vatikandiplomat in seiner Rede beim ersten Vorbereitungstreffen des 29. Wirtschafts- und Umweltforums der OSZE, das zu Wochenbeginn als Videokonferenz durchgeführt wurde. Das Forum solle dieses wichtige Thema im Jahr 2021 behandeln, forderte er.
Urbanczyk wies auf die weiterhin bestehenden vielfachen Diskriminierungen, welche eine Verletzung der Würde und Berufung der Frauen in der Arbeitswelt darstellten. Frauen seien über zu lange Zeit in ihren Rechten beschnitten und an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden. Die Covid-19-Pandemie habe sich schädlich für Frauen am Arbeitsmarkt ausgewirkt, seien diese doch "oft die ersten, die ihre Arbeit verlieren". Besonders gelte dies im Niedriglohnsektor sowie im informellen Sektor, wo Frauen oft die Mehrheit darstellten und wo es keine finanziellen Hilfen gebe. Darüber hinaus habe die "Last der Heimerziehung den Druck auf Frauen erhöht" - unabhängig davon, ob die Mütter einer bezahlten Arbeit nachgingen oder nicht.
Ein wichtiges Anliegen des Heiligen Stuhls sei es, "die wirkliche Gleichberechtigung jedes Menschen wie auch die Anerkennung für die Komplementarität von Frauen und Männern zu fördern", erklärte Urbanczyk. Die dabei anzustrebende Gleichberechtigung reiche vom gleichen Lohn für gleiche Arbeit über den Schutz für berufstätige Mütter und Fairness beim beruflichen Aufstieg bis hin zur Gleichberechtigung der Ehegatten in Bezug auf die Familienrechte bis zur Anerkennung der Rechte und Pflichten der Bürger in einem demokratischen Staat.
Verstärktes "Empowerment" von Frauen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene sowie die Förderung ihrer Teilnahme am öffentlichen Leben habe nicht nur auf die Betroffenen positive Auswirkungen, so der Vatikan-Vertreter. Es würde "sicherlich zu mehr Frieden und Sicherheit sowohl innerhalb der Gesellschaft als Ganzes als auch in vielen Fällen innerhalb der Grundzelle der Gesellschaft, der Familieneinheit, beitragen".
Quelle: kathpress