Katholische Frauenbewegung: "Familienfasttag" nach neuem Rezept
Für ihre entwicklungspolitische Aktion "Familienfasttag" und die damit verbundenen Benefizsuppenessen hat die Katholische Frauenbewegung (kfbö) wegen der Corona-Pandemie ein neues Rezept gefunden: Da die traditionellen Zusammenkünfte heuer nicht stattfinden können, startet die größte Frauenorganisation Österreichs mit dem Aschermittwoch (17. Februar) eine "Mitmach-Kampagne" unter dem Titel "Sei Köchin/Koch des Guten Lebens". Eine der Proponentinnen ist Doris Schmidauer, Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und langjährige Unterstützerin des Familienfasttags. Außerdem werden "Suppe to go" bzw. "Suppe im Glas" organisiert, um die Spendeneinbußen so gering wie möglich zu halten, kündigte die kfbö an.
Die Katholische Frauenbewegung der Diözese Innsbruck etwa plant für Aschermittwoch zwischen 12 und 15 Uhr eine "Fastensuppe to go" vor der Spitalskirche (Maria-Theresienstr. 2), für die auch Bischof Hermann Glettler sein Kommen zugesagt hat. Bei diesem "Benefizsuppenessen der ganz anderen Art" sei zwar kein gemütliches Zusammenstehen, miteinander Plaudern und Genießen einer warmen Suppe möglich. Von den Projektpartnerinnen im globalen Süden habe die kfb jedoch gelernt: "In Krisenzeiten heißt es zusammenhalten, mutig sein und Neues wagen", wie die Diözese mitteilte. Engagierte kfb-Frauen werden "kurz entschlossen zum Kochlöffel greifen" und herzhafte Suppen zum Mitnehmen in Gläsern vorbereiten.
Spenden heuer besonders notwendig
Die Frauenbewegung ersucht um Solidarität für ihre Hilfsprojekte auch in schwierigen Zeiten. Bereits während der Aktion 2020 mussten aufgrund der Corona-Maßnahmen schwere Einbußen von 25 Prozent beim Sammelergebnis hingenommen werden, teilte die kfbö am Donnerstag mit. Die Projektpartnerinnen in den Ländern des Südens, von den Auswirkungen der Pandemie vor Ort selbst stark betroffen, würden sich von Kürzungen bedroht sehen, die ihre Existenz gefährden. Aufgrund der Unkalkulierbarkeit gebe es für die mehr als 80 Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika nur mehr Finanzierungszusagen von einem halben Jahr statt bisher drei Jahren.
Schwerpunktland des österreichweiten Familienfasttags ist heuer Guatemala mit dem Projekt "AMOIXQUIC" (ausgesprochen: Amoischkik). Dabei geht es darum, indigene Frauen zu ermächtigen, ihr Leben unabhängig und selbstbestimmt zu gestalten. Für die heurige Aktion wählte die Frauenbewegung gemäß dem Themenschwerpunkt "Ernährungssouveränität" als Slogan "Gemeinsam für eine Zukunft in eigener Hand. Gutes Essen für alle". Dazu wurde ein Bildungsbehelf mit umfangreicher Basisinformation vorbereitet, der auf der Familienfasttags-Website www.teilen.at heruntergeladen werden kann. Auch ein erläuterndes Video der kfb-Wien-Referentin Silvia Richtarz wurde online gestellt.
"Sei Köchin des Guten Lebens"
Unter dem Titel "Sei Köchin des Guten Lebens" laden die kfbö und Doris Schmidauer zu einer Mitmachaktion ein: Die Teilnehmerinnen sollen das Rezept Ihrer Lieblingssuppe auswählen, es mit einem Foto auf www.teilen.at hochladen und erzählen, wie diese Suppe zum Guten Leben beiträgt. Das können persönliche Geschichten ebenso sein wie Statements von gesellschaftlicher oder politischer Relevanz, motiviert die Frauenbewegung. Schmidauer trug ein Minestrone-Rezept bei, auch Entertainerin Katharina Straßer scheint auf der Website als "Köchin des Guten Lebens" auf.
Entstehen soll eine Rezeptsammlung mit Statements und Geschichten, die die Unterstützerinnen des Familienfasttags in den Sozialen Medien teilen, auf die Spendenaktion aufmerksam machen und selbst Spenden sammeln können. Die zwei beliebtesten Rezepte werde die kfbö im kommenden Jahr als Rezeptkarten drucken und verteilen. "Werden Sie wie Doris Schmidauer Köchin bzw. Koch des Guten Lebens", bitten kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl und ihre Stellvertreterin Anna Raab um Beteiligung.
(Info: www.teilen.at; Spenden: "Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung", IBAN: AT83 2011 1800 8086 0000, Online-Spenden: www.teilen.at/spenden)
Quelle: kathpress