Caritas: Trauernde und ihre Begleiter besser unterstützen
Auf die schwierige Situation von Trauernden wie auch jener Menschen, die andere in der Trauer begleiten, hat die Caritas hingewiesen. Angehörigen fehle aufgrund der Besuchsbeschränkungen und des Lockdowns, aber auch aus Sorge um die eigene Gesundheit derzeit häufig die Möglichkeit, für Sterbende ausreichend "da zu sein, Zuwendung zu geben und sie zu trösten", unterstrich Caritas-Generalsekretärin Anna Parr in einer Aussendung vom Dienstag. Dies sei mit zusätzlichem seelischem Schmerz verbunden. Parr äußerte sich anlässlich der Übernahme des Vorsitzes der Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung (BAT) durch die Caritas für die kommenden zwei Jahre.
In der aktuellen "besonders sensiblen" Zeit sei qualitätsvolle Trauerbegleitung wichtig wie nie zuvor, sagte die Generalsekretärin, die hier auch auf die Todesfälle im Jahr 2020 verwies: Hinter den laut Statistik Austria um 10,9 Prozent gestiegenen Zahlen steckten "Menschen, Schicksale und Angehörige, die einen lieben Menschen verloren haben". Besonderes Augenmerk und Unterstützung für diese Gruppe und auch ihrer Begleiter sei notwendig.
Formen und Angebote dieser Unterstützung haben die Mitgliedsorganisationen der Bundesarbeitsgemeinschaft - das sind neben Caritas Österreich und Caritas Wien auch Rotes Kreuz, Dachverband Hospiz, Kardinal König Haus, Arge Pastoralamtsleiter*innen, Rainbows und St. Virgil - bereits etliche geschaffen, zuletzt etwa einen Leitfaden für Trauerbegleitung am Telefon oder via Onlinemedien. Bis 2023 kündigte Parr ein Vorantreiben der Qualitätssicherung in der Trauerbegleiter-Ausbildung, noch stärkere Vernetzung untereinander und ein Symposium am 30. März 2022 zum Thema an.
Dass nicht nur Covid-Patienten und ihr Umfeld vom Thema betroffen sind, betonte Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, das den BAT-Vorsitz zuvor innehatte. "Wir haben beobachtet, dass auch Menschen, die Angehörige aufgrund anderer Erkrankungen verloren haben, mit besonders einschneidenden Situationen konfrontiert waren. Umarmungen und physische Nähe waren nicht möglich, auch Begräbnisse konnten nicht wie gewohnt stattfinden." Immens erschwert habe die Trauer bei vielen, dass sie sich nicht persönlich verabschieden konnten. (Infos: www.trauerbegleiten.at)
Quelle: kathpress