Linz: Solidaritäts-Camp für Moria vor dem Dom
Eine Solidaritätsaktion für geflüchtete Menschen hat am Wochenende vor dem Linzer Mariendom stattgefunden. Unter dem Motto "#Wochenendefürmoria" haben Engagierte aus Kirche und Zivilgesellschaft gemeinsam mit der Plattform "Solidarität/Seebrücke" auf die dramatische Situation in den Flüchtlingslagern in Moria/Kara Tepe (Griechenland) und Lipa (Bosnien) aufmerksam gemacht. 15 Personen übernachteten dazu in zehn Zelten, darunter der Obdachlosenseelsorger Helmut Eder, der Betriebsseelsorger Heinz Mittermayr, die Pfarrassistentin Monika Weilguni und weitere kirchlich Engagierte. Auch Dompfarrer Max Strasser und die Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreich, Maria Hasibeder, unterstützten die Aktion, informiert die Diözese Linz auf ihrer Homepage.
Die Aktion dauerte von Samstag auf Sonntag und habe unter Einhaltung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen stattgefunden, ist dem Bericht zu entnehmen. Teil der Aktion waren u.a. ein Lichtermeer und musikalische Darbietungen, zudem gab es Live-Schaltungen aus anderen Protestcamps, die zeitgleich in Wien, Graz, Innsbruck und Salzburg stattfanden. Gemeinsam wurde die Aufnahme einer überschaubaren Zahl von Geflüchteten in Österreich und die Evakuierung der menschenunwürdigen Lager gefordert, da die Hilfe vor Ort nicht ausreiche. In einer Liveschaltung nach Lesbos berichteten Freiwillige der NGO "Stand by Me Lesvos" von katastrophalen Zuständen in Lagern wie Kara Tepe. Die Bewohner würden wie Tiere in den Camps vegetieren, hieß es.
Bereits an den vergangenen Wochenenden hatte es in mehreren österreichischen Städten ähnliche "Wochenenden für Moria" gegeben, darunter in Innsbruck, wo auch Bischof Hermann Glettler seine Unterstützung bekundete. In Linz soll die Aktion laut dem Bericht auch an den kommenden Wochenenden jeweils von Samstag auf Sonntag wiederholt werden, abwechselnd am Martin-Luther-Platz sowie am Domplatz.
Zuletzt hatten u.a. der Bischofskonferenz-Vorsitzende Franz Lackner, Kardinal Christoph Schönborn und auch die Katholische Aktion Österreichs entsprechende Forderungen von Hilfsorganisationen zur Aufnahme von Flüchtlingen unterstützt. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler besuchte im Dezember die Insel Lesbos und machte sich vor Ort ein Bild vom Elend der tausenden Flüchtlinge an einem der "größten humanitären Katastrophenschauplätze Europas", wie er sagte.
Quelle: kathpress