Krautwaschl: Christliche "Einfalt" statt Vielfalt wäre "langweilig"
Seine Wertschätzung für die Ökumene und für verschiedene Wege, den christlichen Glauben zu leben, hat der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl ausgedrückt. In einem als Video aufgezeichneten Bischofswort anlässlich der laufenden internationalen Gebetswoche für die Einheit der Christen sagte er, keine der christlichen Gemeinschaften könnte den Anspruch stellen, alleinigen Zugang zu Christus als dem "Weinstock" zu stellen - ein Bildwort aus dem Johannesevangelium, das als Leitmotiv der diesjährigen Gebetswoche gewählt wurde.
Noch bis 25. Jänner werde dabei an die eine, allen gemeinsame Wurzel der christlichen Konfessionen erinnert und ermutigt, "ein Miteinander zu leben" - ungeachtet aller Unterschieden in Tradition, Kultur, Festen und Feiern, wie Krautwaschl darlegte. Die Vielfalt solle Anlass zur Freude sein und in Respekt und Wertschätzung füreinander gelebt werden.
Verschiedenheiten gebe es freilich auch innerhalb der katholischen Kirche. Sie sind nach Ansicht des Grazer Bischofs "ein Geschenk", denn: "Wenn wir alle gleich wären und auch alle unserem Glauben in derselben Art und Weise Ausdruck verleihen würden - wäre das nicht langweilig?" Eine solche "Einfalt" würde auch der göttlichen Kreativität und Vielfalt widersprechen.
Die jeweiligen Beziehungen zu Gott seien unterschiedlich, doch Jesus, der Sohn Gottes, sei immer derselbe - "der Weinstock, die gemeinsame Wurzel, die uns verbindet", betonte Krautwaschl. Mit ihr verbunden zu sein gebe Kraft, Hoffnung und Zuversicht, "auch in Zeiten wie diesen".
(Link zum Video: www.katholische-kirche-steiermark.at)
Quelle: kathpress