Diözese Linz: Dekanatsgrenzen werden noch heuer neudefiniert
Die Dekanatsgrenzen in der Diözese Linz werden auf alle Fälle geändert - "losgelöst von der Entscheidung über die Strukturreform". Über diese Entscheidung von Bischof Manfred Scheuer hat Michael Kraml, Kommunikationschef der Diözese Linz, die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN, Freitag) informiert. Noch heuer sollen demnach - als erstes Ergebnis des Ende 2017 begonnenen Zukunftswegs der Diözese - die Territorialgrenzen von 20 der derzeit 39 Dekanate im Hinblick auf die künftig geplante neue Struktur angepasst werden. Es handelt sich laut dem ÖON-Bericht um die größten Grenzänderungen in der Geschichte der Diözese Linz, seit im Jahr 1816 die Pfarren des Innviertels und von Teilen des Hausruckviertels wieder von der Diözese Passau zurück unter Linzer Kirchenverwaltung kamen.
Am Freitag tagt das wichtigste bischöfliche Beratungsgremium, das Konsistorium. Generaldechant Slawomir Dadas, Leiter der Strukturreform, rechnet laut OÖN nicht damit, dass die ersten neuen Pionierpfarren, wie geplant, bereits diesen Herbst starten können. "Dafür müsste es ab März möglich sein, dass wir in größeren Gruppen zusammenkommen dürfen, aber das sehe ich nicht." Im Herbst könne jedoch mit der Umsetzung der neuen Dekanatsgrenzen begonnen werden, hofft Dadas.
Der Wunsch nach Veränderung sei "zum Teil aus den Pfarren selbst gekommen, wenn die Menschen ein anderes regionales Zentrum als Bezugspunkt haben und sich gewisse Pfarren zusammengehörig fühlen", erklärte die Pastoralamtsdirektorin und Leiterin des Zukunftswegs der Diözese, Gabriele Eder-Cakl. Die Reform der Dekanatsgrenzen sei der Versuch, die kirchlichen Verwaltungsbezirke besser an den Lebensraum der Menschen anzupassen, um die Zusammenarbeit der Pfarren untereinander zu erleichtern und zu verbessern.
Vor einem Jahr, am 25. Jänner 2020, hatten sich 94,5 Prozent der 186 Delegierten des Linzer Diözesanforums für die Umsetzung einer Strukturreform in der Diözese Linz ausgesprochen. Die Corona-Pandemie bremste den Prozess, dennoch soll sich in 64 oberösterreichischen Pfarren heuer die Dekanatszugehörigkeit ändern - als wesentlicher Schritt in Richtung neue Pfarrstruktur. Der Linzer Reformplan sieht vor, dass es künftig nur noch rund 40 Pfarren mit insgesamt 486 Pfarrgemeinden geben soll.
Quelle: kathpress