Krankenhausseelsorge in Corona-Zeit: Sehnsucht nach Gesprächen
In Zeiten sozialen Isolation sind seelsorgliche Besuche und Gespräche sehr gefragt. Wie Michaela Höfler-Bauer, Leiterin der Krankenhausseelsorge im Krankenhaus der Elisabethinen in Graz, berichtet, ist die Sehnsucht, sich mit einem Menschen von Angesicht zu Angesicht unterhalten zu können, groß. "Die Einsamkeit zieht ihre Spuren und schreibt sich ein in das Herz vieler", schreibt die Expertin auf der Website der Diözese Graz-Seckau. Sie sei immer wieder auch mit "besuchsbeschränkten" Angehörigen in Kontakt, die sich Sorgen um ihre Lieben machen und um Besuche bitten.
Von der Pandemie gesundheitlich Getroffene sind nach Höfler-Bauers Erfahrung auch offen für den Glauben. Viele Patienten seien "sehr dankbar, dass es trotz all dem möglich ist, in kurzen Gebeten und Kommunionfeiern ihre Sorgen und Anliegen vor Gott zu legen oder das Sakrament der Krankensalbung empfangen zu können".
Eine besondere Herausforderung sei durch die erzwungene Isolation, einen geliebten Menschen im Krankenhaus verabschieden zu müssen. Oft seien dieser Situation Wochen mit nur wenig Kontakt zu Angehörigen vorausgegangen. "Das macht das Abschiednehmen noch einmal schwerer", erzählte die Krankenhausseelsorgerin.
Das persönliche Fazit von Michaela Höfler-Bauer: "Nie hätte ich daran gedacht, dass mich eine Pandemie als Seelsorgerin in einem Krankenhaus einmal an einen so intensiven Hotspot bringen würde - sowohl des Krankheitsgeschehens als auch meines Glaubens!" Erleichtert werde dies dadurch, dass das hauptamtliche Seelsorgeteam auch in der Corona-Krise von Ehrenamtlichen tatkräftig unterstützt wird.
Quelle: kathpress